Adele Schopenhauer: Scherenschnitt des Buchstabens A, 1819

  • Adele Schopenhauer: Scherenschnitt des Buchstabens A, 1819
    Adele Schopenhauer: Scherenschnitt des Buchstabens A, 1819
  • Detail: schaukelnder Putto
    Detail: schaukelnder Putto

Adele Schopenhauers Scherenschnitt des Buchstabens „A“ ist das einzige überlieferte Original einer Letter des „Räthsel-Alphabets“, das 1819 in „Becker’s Taschenbuch“ zum geselligen Vergnügen abgedruckt wurde.

KünstlerinAdele Schopenhauer (1797-1849)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Scherenschnitt des Buchstabens A
[ GND ]
Entstehungszeit1819
ObjekttypScherenschnitt
Material / TechnikPapier
Weitere Beteiligte
NachlassverwalterinAllwina Frommann (1800-1875)
[ GND ]   [ so:fie ]
SammlerErnst Polaczek (1870-1939)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Provenienz1957 mit dem Familienarchiv Frommann erworben
Haltende EinrichtungGoethe- und Schiller-Archiv
[ GND ]
BestandFrommann
SignaturGSA 21/308 Bl. 74r
Links zum Objekt
Archivdatenbank
KSW-Blog
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Adele Schopenhauers (1797-1849) künstlerisches und schriftstellerisches Gesamtwerk ist vielfältig. Höchste Anerkennung erhielt sie jedoch für ihre äußerst filigranen Scherenschnitte. Diese „zarten schattenden Gebilde“ schätzte nicht nur Goethe, der sie sammelte und mit poetischen Gedanken versah. Sie erschienen bereits zu Adele Schopenhauers Lebzeiten im Druck, allerdings ohne Nennung der Urheberin. Bis heute illustrieren sie zahlreiche Publikationen.

Berühmt ist das 1819 in „Becker’s Taschenbuch zum geselligen Vergnügen“ veröffentlichte „Räthsel-Alphabet“. Aufgrund der Scherenschnitte wurde diese Taschenbuchausgabe eine antiquarische Rarität. Häufig sind nur die herausgelösten Einzelseiten mit den zierlichen Kunstwerken zu ersteigern. Aus dem Besitz des Kunsthistorikers Ernst Polaczek (1870-1939) erwarb das Goethe-Nationalmuseum 1936 dreizehn solcher Blätter. Diese wurden inzwischen als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut identifiziert und an die Erben restituiert.

Über den Verbleib der originalen Buchstaben ist bislang wenig bekannt. Adele Schopenhauer verschenkte viele ihrer Arbeiten und sorgte so selbst für die Verstreuung ihres Lebenswerks. Nach ihrem Tod sammelten und bewahrten ihre Freundinnen Sibylle Mertens-Schaaffhausen (1797-1857), Ottilie von Goethe (1796-1872) und Allwina Frommann (1800-1875) das ihnen Anvertraute. Der einzige überlieferte ausgeschnittene Originalbuchstabe hat sich im „Schwarzen Album“ Allwina Frommanns erhalten, das im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt wird.

Weitere Bilder

Verwandte Werke

  • Johann Friedrich August Tischbein: Porträt Erbprinzessin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach, 1805
  • Gisela Grimm: Entwurf für „Das Licht. Festspiel zum Geburtstag des Weisen“, 1869 (Seite 12)
  • Caroline Bardua: Porträt Johanna Schopenhauer mit ihrer Tochter Adele, 1806
  • Nannette Streicher: Konzertflügel aus Goethes Besitz, 1821

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.