Andy Warhol: Serie von Goetheporträts nach Tischbein, 1982

  • Andy Warhol: GOETHE, 1982
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Warhols Portfolio „GOETHE“ zeigt ein Stück Rezeptionsgeschichte quer durch die Jahrhunderte. Der bedeutendste Vertreter der amerikanischen Pop-Art trifft auf den Begründer und zentralen Protagonisten der Deutschen Klassik.

KünstlerAndy Warhol (1928–1987)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Serie von Goetheporträts nach Tischbein
[ GND ]
Standortderzeit nicht ausgestellt
Entstehungszeit1982
ObjekttypDruckgraphik
Material / TechnikFarbserigraphie
Weitere Beteiligte
Künstler der VorlageJohann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829)
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DruckerRupert Jasen Smith (1953–1989)
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DargestellterJohann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
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Weitere Metadaten
Höheje 96,5 cm
Breiteje 96,5 cm
Provenienz2016 Schenkung Dr. Wilhelm Winterstein
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungGraphische Sammlungen
Inventar-Nr.Gr-2016/27 – Gr-2016/30
Links zum Objekt
Digitale Sammlungen der Museen
CopyrightKlassik Stiftung Weimar / © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts

Kein anderer Künstler prägte die Popkultur des 20. Jahrhunderts mehr als der US-Amerikaner Andy Warhol (1928–1987). Mit seinen ikonisch gewordenen Starporträts gilt der Mitbegründer und bedeutendste Vertreter der Pop-Art als „Hofmaler der 1970er“. Neben zeitgenössischen Berühmtheiten aus Unterhaltung, Kultur und Politik wie Marilyn Monroe, Elvis Presley, Joseph Beuys und Mao Zedong schuf er in den 1980er Jahren auch vermehrt Porträts historischer Persönlichkeiten.

Entscheidend war die Bekanntheit der Porträtierten und die mit ihnen verbundene, im kollektiven Gedächtnis verankerte Bildtradition. Beides nutzte Warhol für die Schaffung einer modernen Ikone oder – im Sinne der Popkultur – einer Marke. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist sein Portfolio „GOETHE“ mit vier Farbserigraphien aus dem Jahr 1982. In ihnen variierte der Künstler das zwei Jahrhunderte zuvor von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829) geschaffene klassizistische Porträt „Goethe in der römischen Campagna“ (1786/87).

Anfang der 1980er Jahre war Warhol von dem Verleger und Goethe-Verehrer Siegfried Unseld auf das Tischbein-Gemälde im Frankfurter Städel-Museum aufmerksam gemacht worden. Fasziniert von dem lebensgroßen Porträt des auf antiken Ruinen gelagerten Dichters, ließ er sich zu seinem eigenen, modernen Blick auf den Protagonisten der Deutschen Klassik inspirieren. Dabei griff er den markanten Kopf mit Hut heraus und überzeichnete ihn mit seinem unverwechselbaren, an der Werbeästhetik orientierten Stil.

Weitere Bilder

Verwandte Werke

  • Thomas Mann: Manuskript der „Frankfurter Ansprache im Goethe-Jahr“, 1949
  • 3D-Druck des Schwabe-Schädels über Schillers Totenmaske, 2009
  • Johann Wolfgang von Goethe: Walpurgisnacht, 1810/1812
  • Johann Heinrich Wilhelm Tischbein: Hektor wirft Paris seine Weichlichkeit vor, 1786
  • Friedrich Dürck nach Joseph Karl Stieler: Porträt Johann Wolfgang von Goethe, 1829
  • Goethes und Tischbeins gemeinsamer Pass für die Reise von Rom nach Neapel, 22. Februar 1787
  • Leo von Klenze: Ruinen des Zeustempels zu Agrigent, 1828
  • Anton von Maron: Porträt Johann Joachim Winckelmann, 1768
  • Goethes Reisemantel, um 1815

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.