Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Warhols Portfolio „GOETHE“ zeigt ein Stück Rezeptionsgeschichte quer durch die Jahrhunderte. Der bedeutendste Vertreter der amerikanischen Pop-Art trifft auf den Begründer und zentralen Protagonisten der Deutschen Klassik.
| Künstler | Andy Warhol (1928–1987)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel |
Serie von Goetheporträts nach Tischbein
[ GND ] |
| Standort | derzeit nicht ausgestellt |
| Entstehungszeit | 1982 |
| Objekttyp | Druckgraphik |
| Material / Technik | Farbserigraphie |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Künstler der Vorlage | Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Drucker | Rupert Jasen Smith (1953–1989)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Dargestellter | Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | je 96,5 cm |
| Breite | je 96,5 cm |
| Provenienz | 2016 Schenkung Dr. Wilhelm Winterstein |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Graphische Sammlungen |
| Inventar-Nr. | Gr-2016/27 – Gr-2016/30 |
| Links zum Objekt |
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| Digitale Sammlungen der Museen |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar / © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts |
Kein anderer Künstler prägte die Popkultur des 20. Jahrhunderts mehr als der US-Amerikaner Andy Warhol (1928–1987). Mit seinen ikonisch gewordenen Starporträts gilt der Mitbegründer und bedeutendste Vertreter der Pop-Art als „Hofmaler der 1970er“. Neben zeitgenössischen Berühmtheiten aus Unterhaltung, Kultur und Politik wie Marilyn Monroe, Elvis Presley, Joseph Beuys und Mao Zedong schuf er in den 1980er Jahren auch vermehrt Porträts historischer Persönlichkeiten.
Entscheidend war die Bekanntheit der Porträtierten und die mit ihnen verbundene, im kollektiven Gedächtnis verankerte Bildtradition. Beides nutzte Warhol für die Schaffung einer modernen Ikone oder – im Sinne der Popkultur – einer Marke. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist sein Portfolio „GOETHE“ mit vier Farbserigraphien aus dem Jahr 1982. In ihnen variierte der Künstler das zwei Jahrhunderte zuvor von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829) geschaffene klassizistische Porträt „Goethe in der römischen Campagna“ (1786/87).
Anfang der 1980er Jahre war Warhol von dem Verleger und Goethe-Verehrer Siegfried Unseld auf das Tischbein-Gemälde im Frankfurter Städel-Museum aufmerksam gemacht worden. Fasziniert von dem lebensgroßen Porträt des auf antiken Ruinen gelagerten Dichters, ließ er sich zu seinem eigenen, modernen Blick auf den Protagonisten der Deutschen Klassik inspirieren. Dabei griff er den markanten Kopf mit Hut heraus und überzeichnete ihn mit seinem unverwechselbaren, an der Werbeästhetik orientierten Stil.