Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Esoterik und Moderne: Ein geheimnisvolles Buchkunstwerk offenbart esoterische Ideen der frühen Bauhaus-Lehre und vereint die Kreativität von Lehrlingen und Meistern in einem gemeinschaftlichen Projekt.
Künstler | Johannes Itten (1888–1967)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel | Utopia. Dokumente der Wirklichkeit |
Standort | derzeit nicht ausgestellt |
Entstehungszeit | 1921 |
Objekttyp | Druckschrift |
Material / Technik | zahlreiche handkolorierte Lithographien |
Weitere Beteiligte | |
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Künstler | Oskar Schlemmer (1888–1943)
[ GND ] [ so:fie ] |
Künstlerin | Margit Téry-Adler (1892–1977)
[ GND ] [ so:fie ] |
Künstlerin | Friedl Dicker-Brandeis (1898–1944)
[ GND ] [ so:fie ] |
Herausgeber | Bruno Adler (1888–1968)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 32,8 cm |
Breite | 24,5 cm |
Tiefe | 0,8 cm |
Umfang | 85 Seiten mit Beilagen |
Provenienz | 2019 Schenkung aus dem Nachlass Judith und Florian Adler-Moller (Schweiz) |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Graphische Sammlungen / Bauhaussammlung |
Inventar-Nr. | GRr-2020/635 |
Links zum Objekt |
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Digitale Sammlungen der HAAB |
Digitale Sammlungen der Museen |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 |
Der Almanach „Utopia. Dokumente der Wirklichkeit“ wurde 1921 von Bruno Adler (1888–1968) im Weimarer Utopia Verlag herausgegeben. Beteiligt waren neben den Bauhaus-Meistern Johannes Itten (1888–1967) und Oskar Schlemmer (1888–1943), die Bauhaus-Schülerinnen Margit Tery-Adler (1892–1977) und Friedl Dicker-Brandeis (1898–1944). Der erste Teil des Buches enthält historische Texte verschiedener, teils religiöser Provenienz, deren Auswahl Itten und Schlemmer oblag. Die begleitenden Bildtafeln können als Illustrationen zeitloser Prinzipien der Kunst aufgefasst werden.
Im zweiten Teil des Almanachs veröffentlichte Itten die „Analysen alter Meister“. Sie dokumentieren seine Suche nach allgemeinen Gestaltungs- und Wirkungsgesetzen der bildenden Kunst. Mit den auf dem Deckblatt zitierten Weisheiten aus den Schriften Platos und Hussain al Hallaschs sowie den Sprüchen Salomos markierte Itten Eckpunkte seiner synkretistischen Weltanschauung. Neben Werken der bildenden Kunst wählte er auch eine Distel als Gegenstand seiner nachempfindenden Betrachtungen.
Die Erkenntnisse seiner gleichermaßen sinnlich wie rational motivierten Untersuchungen setzte Itten in der kalligraphisch-typographischen Gestaltung als sprachlich-bildnerische Synthese um. Alle Bildvorlagen der „Analysen alter Meister“ fanden auch in Ittens Kursen am Bauhaus Verwendung. Mit seinen Beiträgen für den Almanach schuf er jedoch eigenständige künstlerische Werke, in denen Analyse und schriftbildnerischer Ausdruck zusammenwirken.