Carl Philipp Emanuel Bach: Manuskript der Cembalosonate a-Moll aus Goethes Sammlung, 1759

  • Carl Philipp Emanuel Bach: Cembalosonate a-Moll, 1759 (1. Satz: Allegretto)
    Carl Philipp Emanuel Bach: Cembalosonate a-Moll, 1759 (1. Satz: Allegretto)
  • 2. Satz: Adagio mà non troppo, „La Guillelmine“
    2. Satz: Adagio mà non troppo, „La Guillelmine“
  • 3. Satz: Tempo di Minuetto, „La Coorl“
    3. Satz: Tempo di Minuetto, „La Coorl“
  • 3. Satz: Tempo di Minuetto, „La Coorl“
    3. Satz: Tempo di Minuetto, „La Coorl“

Die Kompositionen des in Weimar geborenen Bach-Sohnes galten in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als wegweisend. Kein Geringerer als Mozart hatte erklärt: „Er ist der Vater, wir sind die Bub’n. Wer von uns was Rechts kann, hat von ihm gelernt.“

KomponistCarl Philipp Emanuel Bach (1714−1788)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Manuskript der Cembalosonate a-Moll (Wq 65/33; H 143)
[ GND ]
Entstehungszeit1759
ObjekttypAutograph
Material / TechnikTinte auf Papier
Weitere Beteiligte
Titelidentifikation (3. Satz)Carl Friedrich Christian Fasch (1736–1800)
[ GND ]   [ so:fie ]
SammlerJohann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
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Briefpartner GoethesCarl Friedrich Zelter (1758–1832)
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Weitere Metadaten
Umfang2 Blatt
Provenienz1815 Geschenksendung Carl Friedrich Zelter an Goethe für dessen Autographensammlung
Haltende EinrichtungGoethe- und Schiller-Archiv
BestandGoethe, Johann Wolfgang / Autographensammlung
SignaturGSA 33/33
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Archivdatenbank
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Im April 1815 erhielt Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) für seine Autographensammlung „köstliche Notenblätter“ von Carl Friedrich Zelter (1758–1832) aus Berlin, darunter die eigenhändige Niederschrift einer Komposition von Johann Sebastian Bachs zweitältestem Sohn, Carl Philip Emmanuel Bach (1714–1788) der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts weit berühmter war als sein Vater.

Die dreisätzige Cembalosonate entstand 1759, als Bach Hofcembalist Friedrichs II. in Berlin war. Möglicherweise fand die Niederschrift während eines Aufenthaltes bei dem befreundeten Amtskollegen Carl Friedrich Christian Fasch (1736-1800) im anhaltinischen Zerbst statt, wo Bach einige Monate mit seiner Familie verbrachte, um den Gefahren des Siebenjährigen Krieges auszuweichen. Die mit Überschriften versehenen Sätze 2 und 3 der Komposition weisen Bach als Meister des Charakterstücks aus. Wer sich hinter „Guillelmine“ verbirgt, konnte bisher nicht ermittelt werden. Bezüglich „La Coorl“, den Titel des 3. Satzes, berichtete Zelter in der Biographie seines Lehrers Fasch, ein aus Österreich stammender Geiger habe Fasch stets „Monsieur Koorl“ genannt.

Mit seinem ‚empfindsamen‘ Kompositionen prägte Bach die Übergangsepoche vom Spätbarock zur Wiener Klassik. Schon 1775 rühmte Christian Friedrich Daniel Schubart den Komponisten und Verfasser des einflussreichen Lehrwerks „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“: „Bach in Hamburg führt die Clavieristen an, wie Klopstock die Dichter. Er macht nicht nur für unsere, sondern auch für die Folgezeit Epoche. Seine Setz- und Spielart ist gleich unnachahmlich.“

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Verwandte Werke

  • Wolfgang Amadeus Mozart: Fragment c-Moll für Klavier und Violine, 1782 (Vorderseite)
  • Ludwig van Beethoven: Wonne der Wehmut, 1810 (Seite 1)
  • Franz Liszt: Réminiscences des Huguenots, 1836
  • Nannette Streicher: Konzertflügel aus Goethes Besitz, 1821
  • Johann Assmann: Lebenszeit- und Glockenspieluhr, 1706
  • Modell der Bastille am Weimarer Residenzschloss, vor 1850 (Westseite)

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