Carl Schropp: Modell des Kölner Doms aus Goethes Besitz, 1831

  • Carl Schropp: Modell des Kölner Doms aus Goethes Besitz, 1831 (Südseite)
    Carl Schropp: Modell des Kölner Doms aus Goethes Besitz, 1831 (Südseite)
  • Carl Schropp: Modell des Kölner Doms aus Goethes Besitz, 1831 (Nordseite)
    Carl Schropp: Modell des Kölner Doms aus Goethes Besitz, 1831 (Nordseite)
  • Oberseite des Modells
    Oberseite des Modells
  • Unterseite des Modells mit Beschriftung
    Unterseite des Modells mit Beschriftung

Obwohl ihm Italien und die Antike näherlagen, setzte sich Goethe immer wieder auch mit der Gotik auseinander. Insbesondere an den Plänen zur Fertigstellung des Kölner Doms nahm er unter dem Einfluss Sulpiz Boisserées bis ins hohe Alter regen Anteil.

KünstlerCarl Ferdinand Schropp (1794–1875)
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Titel Modell des Kölner Doms
StandortGoethe-Nationalmuseum (Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“)
Entstehungszeit1831
ObjekttypModell
Material / TechnikHolz, farbig gefasst, Metallfolie, Papier
Weitere Beteiligte
Künstler der VorlageChristian Friedrich Traugott Duttenhofer (1778–1846)
[ GND ]   [ so:fie ]
BesitzerJohann Wolfgang von Goethe (1794–1832)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe22,2 cm
Breite43,6 cm
Tiefe21,2 cm
Provenienz1885 durch testamentarische Verfügung Walther von Goethes dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach übereignet
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungKunstgewerbesammlung
Inventar-Nr.GKg/00834
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Goethe-Nationalmuseum
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Johann Wolfgang von Goethes (1749–1832) Verhältnis zur Gotik war durchaus ambivalent. In seiner Straßburger Studienzeit äußerte er sich begeistert über das dortige Münster und das Genie von dessen ‚Erbauer‘ Erwin von Steinbach. Unter dem Eindruck seiner Italienerfahrung und vor dem Hintergrund eines normativen Klassizismus wurde er später zum entschiedenen Parteigänger der Kunst der Antike und Renaissance, der mit Skepsis auf die „neudeutsche religios-patriotische“ Bewegung der Romantik blickte.

In seinen letzten Lebensjahren wertete Goethe die konkurrierenden Stile zunehmend historisch und begann, sich unter dem Einfluss Sulpiz Boisserées (1783–1854) für die Fertigstellung des Kölner Doms zu interessieren. Das imposante Gotteshaus war seit dem Baustopp im 16. Jahrhundert Fragment geblieben. Zu Boisserées Idee, den Dom anhand der 1814 wiedergefundenen Originalpläne fertigzustellen, nahm Goethe lobend Stellung, auch wenn er an der Ausführbarkeit des „ungeheuren Unternehmens“ zunächst zweifelte: „Man sieht mit Erstaunen und stiller Betrachtung das Märchen vom Turm zu Babel an den Ufern des Rheins verwirklicht.“

In diesen Diskussionszusammenhang gehört das Modell des Kölner Doms, das der Erfurter Buchbinder und Modellbauer Carl Ferdinand Schropp (1794–1875) nach den von Boisserée ab 1821 publizierten Tafeln anfertigte. Den Baubeginn sollte Goethe nicht mehr erleben. Das Projekt wurde 1842 begonnen und 1880 als Nationalsymbol des deutschen Kaiserreichs vollendet.

Weitere Bilder

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  • Urkunde zu einem Güterstreit, 1296
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