Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Ein unspektakulärer Landschaftsausschnitt aus der Umgebung Weimars als Programmbild: Christian Rohlfs’ großformatiges Gemälde zeigt in seiner spröden Radikalität den neuen Anspruch der Weimarer Malerschule gegenüber der Historienmalerei.
Künstler | Rohlfs, Christian (1849–1938)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Steilhang bei Buchfart im März
[ GND ] |
Standort | Museum Neues Weimar |
Entstehungszeit | um 1889 |
Objekttyp | Gemälde |
Material / Technik | ölhaltige Farben auf Leinengewebe |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 90,5 cm |
Breite | 140,0 cm |
Tiefe | 2,5 cm |
Provenienz | 1892 aus der Berliner Sammlung Lipperheide für das Großherzogliche Museum für Kunst und Kunstgewerbe erworben |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Gemäldesammlung |
Inventar-Nr. | G 469 |
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Museum Neues Weimar |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
1870 begann Christian Rohlfs (1849-1938) sein Studium der Historienmalerei an der Weimarer Kunstschule. Angeregt durch Karl Buchholz wandte er sich seit den 1880er Jahren der Landschaftsmalerei zu. Im Umfeld der Kunstschule hatte sich Ende der 1870er Jahre eine Künstlergruppe formiert, die nach dem Vorbild der französischen Freilichtmaler von Barbizon einfache Natur- und Alltagsmotive suchte. Dieser Gruppe, zu der auch Paul Baum, Carl Arp und Ludwig von Gleichen-Russwurm gehörten, schloss sich Rohlfs an. Die „Weimarer Malerschule“ entwickelte eine Vorliebe für karge spätherbstliche und vorfrühlingshafte Landschaften sowie eine grautonige Gesamtfarbigkeit, die ihr den Beinamen „Graue Schule“ eintrug.
Rohlfs praktizierte eine expressive Maltechnik, mit der er spätere Entwicklungen der Kunst vorwegnahm. 1889 war seine erste Einzelausstellung in Weimar zu sehen, für die er einige seiner bedeutendsten Gemälde schuf. Ein Großteil dieser Werke wurde direkt für das Großherzogliche Museum für Kunst und Kunstgewerbe angekauft
Rohlfs’ Darstellung des „Steilhangs bei Buchfahrt“ konzentriert sich auf die Oberflächentextur des ansteigenden Weges, der entlang eines winterlich kargen Hangs verläuft. Dem schlichten Motiv verleiht der Künstler durch seine bewegte Spachtel- und Pinseltechnik und den reliefartigen, pastosen Auftrag der Farben eine beeindruckende Präsenz, die durch den tief gelegenen Beobachterstandpunkt und die Bildgröße verstärkt wird.