Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
„Durchlauchter Wilhelm Ernst! versterntes Licht der Sachsen! Vergönne daß mein Kiel von Deiner Tugend schreibt“. Voller Pathos beginnt der Dichter Elias Binder seine Huldigungsschrift für Herzog Wilhelm Ernst zu dessen Namenstag, dem 28. Mai 1697.
Autor | Elias Binder (um 1699)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Der durch die Tugend verherrlichte Landes-Fürste, Als Der Durchlauchtigste Fürst und Herr, Herr Wilhelm Ernst, Hertzog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg Unser Landes-Fürst und Herr, Den 28. Maji 1697. Seinen erfreulichen Nahmens-Tag Wilhelmus erlebet
[ GND ] |
Entstehungszeit | 1697 |
Objekttyp | Druckschrift |
Material / Technik | Umschlag aus Bronzefirnispapier, Druck auf patroniertem Papier, Gouache von Johann Ernst Rentsch d.Ä. vor Titelblatt eingebunden |
Weitere Beteiligte | |
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Illustrator | Johann Ernst Rentsch d.Ä. (vor 1670–1723)
[ GND ] [ so:fie ] |
Drucker | Johann Andreas Müller (1638–1705)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 31,5 cm (Einband) |
Breite | 18,5 cm (Einband) |
Format | Folio (2°) |
Umfang | 6 Blatt |
Provenienz | 1697 Geschenk an Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar |
Haltende Einrichtung | Herzogin Anna Amalia Bibliothek |
Sammlung | Personal- und Gelegenheitsschriften zur Kulturgeschichte Thüringens |
Signatur | Huld C 50 |
Links zum Objekt |
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Digitale Sammlungen der HAAB |
Bibliothekskatalog |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
„Der Tugendsame“, „Der Barmherzige“, „Der Wahrhaffte“, „Der Mäßige“, „Der Fromme“, der „Freund der Gerechtigkeit“ – mit diesen Bezeichnungen schmückt Elias Binder in seiner sechsseitigen Glückwunschschrift Herzog Wilhelm Ernst (1662-1728). Auch die Residenzstadt Weimar wird in der Huldigung bedacht: „Ilmine darf vergnügt mit deinem Ruhme prangen / Die bei der Wilhelmsburg auf reine Kiesel stiest.“
Eine dem Titelblatt der Schrift vorgebundene Gouachemalerei von Johann Ernst Rentsch (1670–1723) zeigt die Weimarer Residenz des Herzogs, die sogenannte „Wilhelmsburg“. Vor einem Triumphbogen, durch den man das Schloss erblickt, spannen zwei Engel eine Banderole mit den Initialen des Herzogs. Links und rechts des Bogens stehen die vier personifizierten Tugenden: Glaube (Kreuz), Liebe (Herz), Hoffnung (Anker) und Treue (Lamm). Über dem Bogen thront die an die Muttergottes erinnernde Sonne.
Der Bronzefirnisdruck in Gold auf patroniertem Papier ist Teil der insgesamt 1317 Huldigungsschriften umfassenden Sammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Wilhelm Ernst, der Johann Sebastian Bach als Konzertmeister und Hoforganisten nach Weimar berief, war auch für die Geschichte der Weimarer Bibliothek von Bedeutung. Als 1691 fünfhundert Bücher aus dem Besitz der erloschenen Nebenlinie Sachsen-Jena an den Weimarer Hof kamen, begann Wilhelm Ernst mit dem systematischen Ausbau der Bibliothek. Sie wurde zu einem wichtigen Bestandteil seines Vorhabens, die Residenzstadt Weimar zu einem kulturellen Zentrum zu machen.