Leo von Klenze: Ruinen des Zeustempels zu Agrigent, 1828

  • Leo von Klenze: Ruinen des Zeustempels zu Agrigent, 1828
    Leo von Klenze: Ruinen des Zeustempels zu Agrigent, 1828
  • Rückseite des Gemäldes
    Rückseite des Gemäldes
  • Detail: Wanderer als Maßstab zur Größenbestimmung
    Detail: Wanderer als Maßstab zur Größenbestimmung
  • Detail: Agave und Löwenkopf
    Detail: Agave und Löwenkopf

Das klassizistische Gemälde der Ruinen des Zeustempels in Agrigent/Sizilien fand Eingang in Goethes private Kunstsammlung. Dieser lobte das Werk in den höchsten Tönen und schätzte neben der präzisen Darstellung auch die landschaftliche Komposition.

KünstlerLeo von Klenze (1784–1864)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Ruinen des Zeustempel zu Agrigent
[ GND ]
Standortderzeit nicht ausgestellt
Entstehungszeit1828
ObjekttypGemälde
Material / Technikölhaltige Farben auf Kupfer
Weitere Beteiligte
BesitzerJohann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe30,2 cm
Breite37,9 cm
Provenienz1885 durch testamentarische Verfügung Walther von Goethes dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach übereignet
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungGemäldesammlung / Goethes Kunstsammlung
[ GND ]
Inventar-Nr.GGe/00474
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Digitale Sammlungen der Museen
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Zwischen Ruinenfragmenten ragt eine kolossale männliche Gestalt in die Höhe, deren Größe durch die davor postierte menschliche Figur maßstäblich eingeordnet werden kann. Flankiert von zwei Bäumen rechts und links im Vordergrund, fügt sich die Statue in eine landschaftliche Komposition, die im Hintergrund von einem tiefblauen Meeressaum und einem zart bewölkten Himmel abgeschlossen wird.

Das 1828 an Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) übersandte Gemälde zeigt die Teilrekonstruktion des Zeustempels in Agrigent, einer der größten im dorischen Stil erbauten Tempelanlagen der Antike. Der Maler des Bildes war Leo von Klenze (1784–1864), der Hofbauintendant des Bayerischen Königs. Klenze griff für die Darstellung nicht nur auf eigene, während seiner Sizilienreise entstandene Skizzen zurück. Er verwertete auch die Erkenntnisse anderer Forscher, richtete den am Boden liegenden Koloss in seinem Gemälde wieder auf und positionierte ihn zwischen den nur als Stümpfen erhaltenen Halbsäulen.

Goethe lobte das Gemälde in seiner Zeitschrift „Über Kunst und Altertum“ und hob hervor, dass nicht nur der Altertumsforscher, sondern auch der Kunstfreund angesprochen werde. In seinem Dankbrief an Klenze erinnert er sich an seinen eigenen, 40 Jahre zurückliegenden Besuch in Agrigent, als er über verwucherte Trümmerteile klettern musste und „nicht die mindeste Annäherung an einen Begriff von Größe und Raum“ gehabt habe. Was damals wie ein „mißgestaltetes Chaos“ vor ihm gelegen habe, erhebt sich mit Klenzes Gemälde zu einem Gesamtbild der Tempelanlage.

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