Franz Liszt: Manuskript der „Réminiscences des Huguenots“, 1836

  • Franz Liszt: Réminiscences des Huguenots, 1836
    Franz Liszt: Réminiscences des Huguenots, 1836
  • S. 4: Hinweis an den Stecher
    S. 4: Hinweis an den Stecher
  • S. 5: Widmung „À Madame la Comtesse d'A.“
    S. 5: Widmung „À Madame la Comtesse d'A.“

Vor allem die brillanten Opernparaphrasen Franz Liszts begründeten den Weltruhm des Klaviervirtuosen. Das Manuskript seiner „Hugenotten-Fantasie“ wird im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt und ist dort Teil des weltweit größten Liszt-Bestands.

KomponistFranz Liszt (1811–1886)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Manuskript der „Réminiscences des Huguenots. Grande Fantaisie dramatique pour le Piano“ (1. Fassung)
[ GND ]
Entstehungszeit1836
ObjekttypAutograph
Material / TechnikTinte auf Papier
Weitere Beteiligte
Komponist der VorlageGiacomo Meyerbeer (1791–1864)
[ GND ]   [ so:fie ]
WidmungsempfängerinMarie d'Agoult (1805–1876)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Umfang26 Blatt
Provenienz1926 im Kunst- und Auktionshaus Henrici (Berlin) erworben
Haltende EinrichtungGoethe- und Schiller-Archiv
BestandLiszt Noten
SignaturGSA 60/U 56
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Archivdatenbank
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Giacomo Meyerbeers (1791–1864) Grand Opéra „Les Huguenots“ behandelt ein dunkles Kapitel französischer Geschichte – das Massaker der Bartholomäusnacht im Jahr 1572. Das Stück sorgte nach seiner Premiere 1836 in Paris für Furore. Am 9. April 1837 hatte Franz Liszt (1811–1886) seine „Réminiscences des Huguenots“ für Klavier erstmals in der Musikmetropole gespielt. Das Publikum war begeistert.

Liszts kompositorisches Interesse galt vor allem dem großen Liebesduett des Hugenotten Raoul und der katholischen Valentine aus dem IV. Akt der Oper. Die Tragik zweier Liebender inmitten des blutigen Religionskonflikts hatte den katholisch geprägten Komponisten, dem religiöser Fanatismus zeit seines Lebens fremd war, tief bewegt. Liszt bediente sich virtuoser Gestaltungsmittel, um das dramatische, von Anklängen an den Luther-Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ durchdrungene Geschehen der Opernszene auf dem Klavier neu zu erzählen. Sein vielfach überarbeitetes Manuskript von 50 Seiten schickte er dem Verlag Maurice Schlesinger als Stichvorlage. Seiner Lebensgefährtin Marie d'Agoult (1805–1876) gewidmet, erschien die Erstausgabe Ende 1837 in Paris.

Liszt war nicht der einzige Komponist, der sich der beliebten Gattung der „freien Opernfantasie“ widmete. Im Jahr des legendären Virtuosen-Wettstreits zwischen ihm und dem Pianisten Sigismund Thalberg, der am 31. Mai 1837 im Pariser Salon der Fürstin Belgiojoso unentschieden ausgegangen war, veröffentlichte auch Thalberg eine Klavierfantasie über Motive aus Meyerbeers Oper.

Weitere Bilder

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