Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Schillers Drama „Wilhelm Tell“ gehört bis heute zu den bekanntesten und meistgespielten Stücken des Dichters. Die in seinem Nachlass überlieferten eigenhändigen Notizen und Vorarbeiten bieten einen seltenen Einblick in die Werkstatt des Dramatikers.
Autor | Friedrich Schiller (1759-1805)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Exzerpte und Vorarbeiten zu „Wilhelm Tell“
[ GND ] |
Entstehungszeit | um 1804 |
Objekttyp | Autograph |
Material / Technik | Handschrift, Tinte auf Papier |
Weitere Beteiligte | |
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Nachlassverwalterin | Emilie von Gleichen-Rußwurm (1804–1872)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Umfang | 8 Blätter im Umschlag |
Provenienz | 1889 Schenkung Ludwig und Alexander von Gleichen-Rußwurm |
Haltende Einrichtung | Goethe- und Schiller-Archiv |
Bestand | Schiller |
Signatur | GSA 83/54,1 |
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Archivdatenbank |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Friedrich Schiller (1759–1805) übernahm die Idee zu „Wilhelm Tell“ von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), der die Schauplätze der Tell-Sage auf seiner Schweizer Reise im Jahr 1797 besucht hatte. Durch Goethes Erzählungen und ein umfassendes Literaturstudium zur Geschichte und Kultur der Schweiz eignete sich Schiller den Stoff für das Drama an. Seine Aufzeichnungen ermöglichen einen Blick in die Dichterwerkstatt. Erste Exzerpte und Notizen schrieb Schiller auf Folioblätter, die ihm später als Grundlage für seine Entwürfe dienten. Im Februar 1804 beendete er das Stück, das am 17. März 1804 unter Goethes Leitung am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wurde.
Schillers jüngster Tochter Emilie ist es zu verdanken, dass der nach Schillers Tod aufgeteilte schriftliche Nachlass des Dichters wieder zusammengeführt wurde. In den 1840er Jahren baute sie auf Schloss Greifenstein ob Bonnland ein Schiller-Archiv auf. Im Zuge ihrer Sichtung und Ordnung des Nachlasses beschriftete sie den blauen Umschlag mit Schillers Vorarbeiten zu „Wilhelm Tell“ mit den Worten: „Von Schillers Handschrift. Zum Wilhelm Tell. 8 Blätter. Emilie von Gleichen-Rußwurm geborene von Schiller“. Sie bestätigte damit zugleich die Echtheit der Handschrift.
1889 verfügten Emilie von Gleichen-Rußwurms (1804–1872) Nachkommen Ludwig von Gleichen-Rußwurm und sein Sohn Alexander, Enkel und Urenkel Schillers, die Schenkung des Dichternachlasses an das Weimarer Goethe-Archiv, das seitdem den Namen Goethe- und Schiller-Archiv trägt. Schillers „Wilhelm Tell“ gehört bis heute zu den erfolgreichsten und meistgespielten Stücken des Dichters.