Georg Muche/Walter Gropius/Adolf Meyer: Baugesuch für das Haus Am Horn, 1923

  • Georg Muche/Walter Gropius/Adolf Meyer: Baugesuch für das Haus Am Horn, 1923
    Georg Muche/Walter Gropius/Adolf Meyer: Baugesuch für das Haus Am Horn, 1923
  • Außenansicht während des Baus, 1923 © BUW, Archiv der Moderne
    Außenansicht während des Baus, 1923 © BUW, Archiv der Moderne
  • Wohnzimmer nach der Fertigstellung, um 1923 © BUW, Archiv der Moderne
    Wohnzimmer nach der Fertigstellung, um 1923 © BUW, Archiv der Moderne
  • Außenansicht nach der Sanierung, 2019
    Außenansicht nach der Sanierung, 2019
  • Wohnzimmer nach der Sanierung, 2019
    Wohnzimmer nach der Sanierung, 2019

Gropius reichte 1923 beim Weimarer Stadtbauamt dieses Baugesuch für das Haus Am Horn ein, das anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung errichtet wurde. Der Experimentalbau ist die weltweit erste und in Weimar einzig erhaltene Bauhaus-Architektur.

ArchitektGeorg Muche (1895–1987)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Baugesuch für das Haus Am Horn
[ GND ]
Standortderzeit nicht ausgestellt
Entstehungszeit1923
ObjekttypGraphik
Material / TechnikLithographie, Feder in farbigen Tinten, Graphit, Pinsel in Rot, gestempelt
Weitere Beteiligte
BauleiterWalter Gropius (1883–1969)
[ GND ]   [ so:fie ]
BauleiterAdolf Meyer (1881–1929)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe46,4 cm
Breite59,2 cm
ProvenienzDauerleihgabe des Bauaufsichtsamts Weimar
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungGraphische Sammlungen / Bauhaussammlung
Inventar-Nr.L 2108a
Links zum Objekt
Digitale Sammlungen der Museen
Zum Haus Am Horn
CopyrightKlassik Stiftung Weimar / Dauerleihgabe des Bauaufsichtsamts Weimar

Aus heutiger Sicht war es eine enorme logistische Leistung: Innerhalb von nur vier Monaten, von April 1923 bis zur Eröffnung der ersten Bauhaus-Ausstellung im August 1923, wurde das „Musterhaus“ in der Weimarer Straße „Am Horn“ fertiggestellt. Dabei hatte der Bauhaus-Gründer und Bauleiter Walter Gropius (1883–1969) einige Hürden zu überwinden, wehte ihm doch von der Stadt, vor allem in Person des Stadtbaurats August Lehrmann (1878–1945), einiger Widerstand entgegen. Die historische Bauakte mit dem dazugehörigen Baugesuch zeugt von diesen Konflikten.

In enger Zusammenarbeit statteten alle Bauhaus­Werkstätten das von Georg Muche (1895–1987) entworfene Haus Am Horn komplett mit eigens entworfenen Möbeln, Textilien, Leuchten und modernstem Hausgerät aus. Zur ursprünglichen Einrichtung gehörte beispielsweise auch der berühmte Lattenstuhl von Marcel Breuer.

Das historische Baugesuch ist ein wichtiges Zeugnis der ursprünglichen baulichen Gestaltung und Freiflächen-Anordnung. Im Maßstab 1:100 zeigt es Grund- und Aufrisse von Erdgeschoss und Keller, sowie Seitenansichten und einen Gartenplan.

Von 1924 bis in die 1990er Jahre wurde das Haus bewohnt, verändert und erweitert, von der originalen Innenausstattung blieb wenig erhalten. Seit 1973 zum Baudenkmal erklärt, wurde es 1996 von der UNESCO unter Welterbeschutz gestellt. Nach einer umfangreichen denkmalpflegerischen Sanierung ist es nunmehr öffentlich zugänglich und gewährt Einblick in die revolutionären Wohnideen des Weimarer Bauhauses.

Weitere Bilder

Verwandte Werke

  • Marcel Breuer: Vorversion für den Lattenstuhl TI 1a, 1922/1924
  • Marguerite Friedlaender-Wildenhain: Kleine Kanne, um 1922
  • Wilhelm Wagenfeld/Carl Jacob Jucker: Tischleuchte MT 9, 1924
  • Henry van de Velde: Entwurf für das Direktorenzimmer im Großherzoglichen Museum, 1908
  • Marianne Brandt/Otto Rittweger: Teeservice MT 50-55, 1924
  • Gunta Stölzl/Werktstatt Helene Börner: Wandbehang, 1925
  • August Friedrich Straßburger: Entwurf für den Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, 1760

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.