Giovanni Battista Tiepolo: Portrait eines jungen Mannes mit Barett, um 1750

  • Giovanni Battista Tiepolo: Portrait eines jungen Mannes mit Barett, um 1750
    Giovanni Battista Tiepolo: Portrait eines jungen Mannes mit Barett, um 1750
  • Rückseite der Zeichnung mit Porträt-Skizze
    Rückseite der Zeichnung mit Porträt-Skizze

Die Anwesenheit der Abwesenheit: Das „Porträt eines jungen Mannes mit Barett“ des venezianischen Malers und Zeichners Tiepolo spielt mit der Neugier des Blicks und thematisiert zugleich die Rolle der Vorstellungskraft in der Kunst.

KünstlerGiovanni Battista Tiepolo (1696–1770)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Portrait eines jungen Mannes mit Barett
[ GND ]
Standortderzeit nicht ausgestellt
Entstehungszeit1750
ObjekttypZeichnung
Material / TechnikRötel, weiß gehöht auf Tonpapier (blau)
Weitere Metadaten
Höhe27,5 cm
Breite18,3 cm
Provenienzalter Bestand
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungGraphische Sammlungen
Inventar-Nr.KK 1433
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Digitale Sammlungen der Museen
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770) war einer der bedeutendsten italienischen Maler des ausklingenden Barock und des Rokoko. Bekannt sind vor allem seine spontanen Federskizzen, aber auch in stärker ausgearbeiteten Werken zeigte er seine hohe Meisterschaft, wie seine seltenen Kreidezeichnungen beweisen. Insbesondere seine Lebensstudien verleihen den abgebildeten Modellen durch animierte Gesten und naturalistische Details eine psychologische Tiefe.

Für das Porträt eines jungen Mannes mit Barett“ bediente sich der Künstler einer speziellen Kombination von Zeichenmaterialien, die er etwa ab 1740 zu verwenden begonnen hatte: rote Kreide auf blaugrauem Papier.

Der dargestellte junge Mann ist in tiefe Betrachtung versunken. Das Kinn hat er auf seine angewinkelte, stützende Hand gelegt, sein Blick ist steil nach oben gerichtet. Seine Aufmerksamkeit ist in vollem Maße von einem Gegenstand oder Ereignis beansprucht, das außerhalb des Bildraumes liegt und so nur durch die betrachtende Person selbst imaginiert werden kann.

Seit vielen Jahren stellen sich Kunsthistoriker die Frage, nach welchem Vorbild der venezianische Künstler gearbeitet hat. Auf den ersten Blick scheint, dass das Modell weiblich ist. Es ist jedoch bekannt, dass Giovanni Battista zwei Söhne für sich posieren ließ, darunter den jüngeren Lorenzo Tiepolo, den er mehrfach als Modell benutzte.
Die Klassik Stiftung verfügt über mehrere Rötel-Zeichnungen des italienischen Meisters, die ein Ausdrucksrepertoire für seine bekanntesten Wandmalereien bieten.

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