Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Die Anwesenheit der Abwesenheit: Das „Porträt eines jungen Mannes mit Barett“ des venezianischen Malers und Zeichners Tiepolo spielt mit der Neugier des Blicks und thematisiert zugleich die Rolle der Vorstellungskraft in der Kunst.
| Künstler | Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel |
Portrait eines jungen Mannes mit Barett
[ GND ] |
| Standort | derzeit nicht ausgestellt |
| Entstehungszeit | 1750 |
| Objekttyp | Zeichnung |
| Material / Technik | Rötel, weiß gehöht auf Tonpapier (blau) |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 27,5 cm |
| Breite | 18,3 cm |
| Provenienz | alter Bestand |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Graphische Sammlungen |
| Inventar-Nr. | KK 1433 |
| Links zum Objekt |
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| Digitale Sammlungen der Museen |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770) war einer der bedeutendsten italienischen Maler des ausklingenden Barock und des Rokoko. Bekannt sind vor allem seine spontanen Federskizzen, aber auch in stärker ausgearbeiteten Werken zeigte er seine hohe Meisterschaft, wie seine seltenen Kreidezeichnungen beweisen. Insbesondere seine Lebensstudien verleihen den abgebildeten Modellen durch animierte Gesten und naturalistische Details eine psychologische Tiefe.
Für das „Porträt eines jungen Mannes mit Barett“ bediente sich der Künstler einer speziellen Kombination von Zeichenmaterialien, die er etwa ab 1740 zu verwenden begonnen hatte: rote Kreide auf blaugrauem Papier.
Der dargestellte junge Mann ist in tiefe Betrachtung versunken. Das Kinn hat er auf seine angewinkelte, stützende Hand gelegt, sein Blick ist steil nach oben gerichtet. Seine Aufmerksamkeit ist in vollem Maße von einem Gegenstand oder Ereignis beansprucht, das außerhalb des Bildraumes liegt und so nur durch die betrachtende Person selbst imaginiert werden kann.
Seit vielen Jahren stellen sich Kunsthistoriker die Frage, nach welchem Vorbild der venezianische Künstler gearbeitet hat. Auf den ersten Blick scheint, dass das Modell weiblich ist. Es ist jedoch bekannt, dass Giovanni Battista zwei Söhne für sich posieren ließ, darunter den jüngeren Lorenzo Tiepolo, den er mehrfach als Modell benutzte.
Die Klassik Stiftung verfügt über mehrere Rötel-Zeichnungen des italienischen Meisters, die ein Ausdrucksrepertoire für seine bekanntesten Wandmalereien bieten.