Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Ein gewebter Wandbehang als Prototyp für eine Kleinserienproduktion: Das 1922/23 von der Bauhaus-Schülerin Gunta Stölzl entworfene Textil wurde 1925 für die Weimarer Sammlung und als Muster für das Bauhaus Dessau reproduziert.
| Entwerferin | Gunta Stölzl (1897–1983)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel | Wandbehang |
| Standort | derzeit nicht ausgestellt |
| Entstehungszeit | 1925 |
| Objekttyp | Kunstgewerbe |
| Material / Technik | sog. Halbgobelin; Baumwolle, Wolle, regenerierte Zellulosefaser (vermutlich Viskose) |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Herstellerin | Werkstatt Helene Börner, Weimar
[ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 234,0 cm |
| Breite | 103,0 cm |
| Provenienz | 1925 von Walter Gropius den Kunstsammlungen zu Weimar übergeben |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Kunstgewerbesammlung / Bauhaussammlung |
| Inventar-Nr. | N 247/56 |
| Links zum Objekt |
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| Digitale Sammlungen der Museen |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 |
Der Wandbehang mit auffälligem Streifenmuster wurde 1922/23 von Gunta Stölzl (1897–1983) am Weimarer Bauhaus entworfen und erstmals gefertigt. Die gedeckte Farbigkeit des sogenannten Halbgobelin ist vor allem seinem Alter zuzuschreiben. Ursprünglich leuchtete das Textil in Oliv- und Blautönen. Gunta Stölzl war eine überaus erfolgreiche Bauhaus-Künstlerin. Sie schloss ihre Ausbildung in der Weberei des Weimarer Bauhaus mit der Gesellenprüfung ab und leitete später als Werkmeisterin die Textilabteilung am Bauhaus Dessau.
1925 wurde Stölzls Behang für die Bauhaus-Sammlung der Kunstsammlung zu Weimar ausgewählt. Zudem sollte er als besonders gelungenes Muster für das Bauhaus Dessau zur Verfügung stehen. Um beiden Zwecken gerecht zu werden, entschloss man sich zur Reproduktion des Behangs in der Werkstatt von Helene Börner (um 1870 – um 1938). Die erfahrene Textilkünstlerin hatte schon an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule unter Henry van de Velde gearbeitet und leitete als bis dahin einzige Frau eine Bauhaus-Werkstatt.
Stölzls Entwurf wurde mindestens dreimal umgesetzt, sodass es sich gewissermaßen um eine Kleinserienproduktion handelte. Der früheste Behang wurde 1926 vom Gewerbemuseum Basel erworben und ist noch heute Teil dieser Sammlung. Eine der Nachwebungen aus der Werkstatt von Helene Börner verblieb in Weimar und gehört zur historischen Bauhaus-Sammlung der Klassik Stiftung Weimar. Ein weiteres Exemplar ist als Privatbesitz bekannt.