Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Ein Fürst und der Sohn eines armen Schuhmachers und einer Waschfrau begegnen einander 1844 in Weimar und schließen Freundschaft. Was klingt wie ein Märchen, ist in fast zweihundert Briefen gut dokumentiert. Auch eine Buchwidmung gibt Aufschluss.
Autor | Hans Christian Andersen (1805–1875)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Historien
[ GND ] |
Entstehungszeit | 1853 |
Objekttyp | Druckschrift |
Material / Technik | roter Ganzledereinband mit Vergoldungen, dreiseitiger Goldschnitt, Spiegel und fliegendes Blatt aus Moiréseide |
Weitere Beteiligte | |
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Widmungsempfänger | Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818–1901)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Format | Oktav (8°) |
Umfang | 136 Seiten |
Provenienz | Privatbibliothek des Großherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach |
Haltende Einrichtung | Herzogin Anna Amalia Bibliothek |
Sammlung | Fürstliche Privatbibliotheken |
Signatur | CA 5 |
Links zum Objekt |
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Digitale Sammlungen der HAAB |
Bibliothekskatalog |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Im Jahr 1852 veröffentlichte Hans Christian Andersen (1805–1875) seine immer bekannter werdenden Erzählungen nicht länger unter dem Titel „Eventyr“ (Märchen), sondern als „Historier“ (Geschichten). Die neue Bezeichnung verdeutlichte, dass sich seine Erzählungen nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene richteten.
Eine Übersetzung seiner „Historier“ schickte Andersen 1852 als „Weihnachtsgabe“ an Carl Alexander (1818–1901), versehen mit einer auf den 2. Dezember datierten Widmung: „Seiner königlichen Hoheit Carl Alexander Erbgroßherzog zu Sachsen-Weimar-Eisenach aus dankbar ergebenem Herzen. | H. C. Andersen“. Als Carl Alexander am 27. Dezember 1852 von einer Italienreise zurückkehrte, fand er das Buch in Weimar vor. In seinem Antwortschreiben ließ er Andersen wissen: „Soeben erhalte ich Ihre Weihnachtsgabe, für welche ich Ihnen herzlich danke. So bin ich auch von Freundeshand aus der Ferne, gleich bei der Ankunft in der Heimath, liebend begrüßt!“
Obwohl es die freundliche Antwort kaum vermuten lässt, war die Freundschaft zwischen dem Dichter aus armem Hause und dem Erbgroßherzog, die 1844 in Ettersburg begonnen hatte und von beiden emphatisch beschworen worden war, zu diesem Zeitpunkt bereits merklich abgekühlt. Der deutsch-dänische Krieg (1848–1850) hatte das freundschaftliche Verhältnis belastet, und Carl Alexanders Übernahme der Regierungsgeschäfte im Sommer 1853 beförderte die weitere gegenseitige Entfremdung. Eine Rückkehr zur ehemaligen Vertrautheit sollte nicht mehr gelingen.