Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Die für den Weimarer Herzog Wilhelm Ernst angefertigte Glockenspiel- und Lebenszeituhr von 1706 ist ein außergewöhnliches Meisterstück. Neben dem Uhrwerk besitzt sie ein mechanisches Bildregister und ein musikalisches Programm mit Glockenspiel.
Uhrmacher | Johann Assmann (1667–1720)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel | Lebenszeit- und Glockenspieluhr für Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar |
Standort | derzeit nicht ausgestellt |
Entstehungszeit | 1706 |
Objekttyp | Kunstgewerbe |
Material / Technik | Nadelholz, Wurzelfurnier, Linde, Metall, Glas |
Weitere Beteiligte | |
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Künstler | Johann Ernst Rentsch d. Ä. (vor 1670–1723)
[ GND ] [ so:fie ] |
Dargestellter | Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar (1662––1728)
[ GND ] [ so:fie ] |
Uhrmacher (Reparatur) | Jacob Auch (1765–1842)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 279,0 cm |
Breite | 86,0 cm |
Tiefe | 73,5 cm |
Provenienz | 1704 von Herzog Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar in Auftrag gegeben |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Kunstgewerbesammlung / Kunst- und Wunderkammer |
Inventar-Nr. | N 1039 |
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Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Herzog Wilhelm Ernst (1662–1728) gab die Glockenspiel- und Lebenszeituhr 1704 in Auftrag und holte dafür den Uhrmacher Johann Assmann (1666–1739) aus Hildburghausen an den Weimarer Hof. Auf ihn verweist die Gravur „Johannes Asmann Fecit Weimar 1706“ im oberen Ziffernblatt. Er schuf mit dieser Standuhr sein Meisterstück.
Neben dem komplizierten Uhrwerk besitzt die Standuhr ein musikalisches Programm mit Glockenspiel und ein mechanisches Bildregister. Sie zeigt Minuten, Stunden sowie den Sonnen- und Mondstand an. Das untere Ziffernblatt zeigt einen Jahreskalender und (bis auf die Minute genau) das Lebensalter des Herzogs, dessen „Lebensuhr“ auf 100 Jahre angelegt war und mittags die Jahre und Monate seines Alters schlug. Der Himmelsglobus unterhalb der Uhrenblätter zeigt den Jahreslauf von Sonne und Mond. Das Bildnis des Herzogs im unteren Teil der Standuhr, umgeben von 15 Ahnen, schuf der Hofmaler Johann Ernst Rentsch d. Ä. (vor 1670–1723)
Zwischen 4 Uhr morgens und 21 Uhr abends ertönte halbstündlich mit acht alternierenden Kompositionen das Glockenspiel mit Vorspiel und Choral. Nach ihrer Fertigstellung befand sich die Standuhr in den Privatgemächern des Herzogs im Weimarer Residenzschloss, der sogenannten Wilhelmsburg. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie im herzoglichen Kunstkabinett im Grünen Schloss aufgestellt. 1802 erfolgte eine Reparatur durch den Uhrmacher Jacob Auch (1765–1842), der einen neuen Himmelsglobus schuf. Im Jahr 2006 wurde die Uhr umfassend restauriert.