Johann Assmann: Lebenszeit- und Glockenspieluhr für Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, 1706

  • Johann Assmann: Lebenszeit- und Glockenspieluhr, 1706
    Johann Assmann: Lebenszeit- und Glockenspieluhr, 1706
  • Detail: Schmuckaufsatz mit Atlas und posaunenden Engeln
    Detail: Schmuckaufsatz mit Atlas und posaunenden Engeln
  • Detail: mechanisches Bildregister, Anzeige der Tages- und Lebenszeit
    Detail: mechanisches Bildregister, Anzeige der Tages- und Lebenszeit
  • Detail: Himmelsglobus (1802 erneuert)
    Detail: Himmelsglobus (1802 erneuert)
  • Detail: Wilhelm Ernst im Kreis seiner Ahnen
    Detail: Wilhelm Ernst im Kreis seiner Ahnen

Die für den Weimarer Herzog Wilhelm Ernst angefertigte Glockenspiel- und Lebenszeituhr von 1706 ist ein außergewöhnliches Meisterstück. Neben dem Uhrwerk besitzt sie ein mechanisches Bildregister und ein musikalisches Programm mit Glockenspiel.

UhrmacherJohann Assmann (1667–1720)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Lebenszeit- und Glockenspieluhr für Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar
Standortderzeit nicht ausgestellt
Entstehungszeit1706
ObjekttypKunstgewerbe
Material / TechnikNadelholz, Wurzelfurnier, Linde, Metall, Glas
Weitere Beteiligte
KünstlerJohann Ernst Rentsch d. Ä. (vor 1670–1723)
[ GND ]   [ so:fie ]
DargestellterHerzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar (1662––1728)
[ GND ]   [ so:fie ]
Uhrmacher (Reparatur)Jacob Auch (1765–1842)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe279,0 cm
Breite86,0 cm
Tiefe73,5 cm
Provenienz1704 von Herzog Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar in Auftrag gegeben
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungKunstgewerbesammlung / Kunst- und Wunderkammer
Inventar-Nr.N 1039
Links zum Objekt
Fotothek Online
Digitale Sammlungen der Museen
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Herzog Wilhelm Ernst (1662–1728) gab die Glockenspiel- und Lebenszeituhr 1704 in Auftrag und holte dafür den Uhrmacher Johann Assmann (1666–1739) aus Hildburghausen an den Weimarer Hof. Auf ihn verweist die Gravur „Johannes Asmann Fecit Weimar 1706“ im oberen Ziffernblatt. Er schuf mit dieser Standuhr sein Meisterstück.

Neben dem komplizierten Uhrwerk besitzt die Standuhr ein musikalisches Programm mit Glockenspiel und ein mechanisches Bildregister. Sie zeigt Minuten, Stunden sowie den Sonnen- und Mondstand an. Das untere Ziffernblatt zeigt einen Jahreskalender und (bis auf die Minute genau) das Lebensalter des Herzogs, dessen „Lebensuhr“ auf 100 Jahre angelegt war und mittags die Jahre und Monate seines Alters schlug. Der Himmelsglobus unterhalb der Uhrenblätter zeigt den Jahreslauf von Sonne und Mond. Das Bildnis des Herzogs im unteren Teil der Standuhr, umgeben von 15 Ahnen, schuf der Hofmaler Johann Ernst Rentsch d. Ä. (vor 1670–1723)

Zwischen 4 Uhr morgens und 21 Uhr abends ertönte halbstündlich mit acht alternierenden Kompositionen das Glockenspiel mit Vorspiel und Choral. Nach ihrer Fertigstellung befand sich die Standuhr in den Privatgemächern des Herzogs im Weimarer Residenzschloss, der sogenannten Wilhelmsburg. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie im herzoglichen Kunstkabinett im Grünen Schloss aufgestellt. 1802 erfolgte eine Reparatur durch den Uhrmacher Jacob Auch (1765–1842), der einen neuen Himmelsglobus schuf. Im Jahr 2006 wurde die Uhr umfassend restauriert.

Weitere Bilder

Verwandte Werke

  • Andreas Friedrich Sang: Deckelpokal, nach 1730
  • Marcus Heiden: Deckelpokal, 1644
  • Elias Binder: Huldigungsschrift für Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, 1697
  • Carl Philipp Emanuel Bach: Cembalosonate a-Moll, 1759 (1. Satz: Allegretto)
  • Abraham Richter nach Matthäus Merian: Wappenschild der Fruchtbringenden Gesellschaft, um 1617/1642
  • Johann Alexander Boener: Frontispiz und Kupfertitel, 1668
  • Kugel-Elektrisiermaschine aus Goethes naturwissenschaftlicher Sammlung, 1. Hälfte 18. Jh.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.