Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Im Jahr 1828 erhielt Goethe eine frühe französischsprachige Übersetzung seines „Faust I“, gekrönt mit den meisterhaften Lithographien von Eugène Delacroix. Schon der Dichter selbst würdigte das Buch als eine der schönsten Ausgaben seines Dramas.
| Autor | Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel |
Faust. Tragédie
[ GND ] |
| Entstehungszeit | 1828 |
| Objekttyp | Druckschrift |
| Material / Technik | Prachteinband mit eingelassener Medaille; ganzseitige Lithographien |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Übersetzer | Albert Stapfer (1802–1892)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Illustrator | Eugène Delacroix (1798–1863)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Buchbinder | René Simier (1772–1843)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Verleger | Charles Motte (1785–1836)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Format | Folio (2°) |
| Umfang | 148 Seiten |
| Provenienz | 1828 Geschenksendung Charles Motte an Goethe |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Privatbibliothek Johann Wolfgang von Goethe / Faustsammlung |
| Signatur | Ruppert 1826 |
| Links zum Objekt |
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| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Als einer der ersten übertrug Frédéric Albert Stapfer (1802–1892) „Faust I“ ins Französische. Stapfer stammte aus der Schweiz, bewegte sich aber schon früh in Pariser Literatenzirkeln. Inspiriert von dieser Übersetzung schuf Eugène Delacroix (1798–1863) siebzehn Lithographien zu „Faust I“. Mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten veranschaulicht er die Tragödie um Faust, Mephisto und Margarete in dramatischer Intensität. Im Februar 1828 schickte der Pariser Verleger Charles Motte eine exquisit gebundene Prachtausgabe des „Faust I“ nach Weimar, in der Stapfers Übersetzung und Delacroix’ Grafiken zusammengefasst waren. Sie zählt zu den schönsten Büchern in Johann Wolfgang von Goethes (1749–1832) Privatbibliothek.
Der violette Ledereinband mit ornamentalen Prägungen und dem Porträt des Autors ist ein Werk des königlichen Buchbinders René Simier (1772–1843). Die ausdrucksstarken Lithographien des jungen Delacroix, die zu den bedeutendsten Faust-Illustrationen überhaupt gehören, wurden in Frankreich zunächst negativ aufgenommen: Sie galten als hässlich und maßlos.
Goethe hingegen war begeistert und lobte sowohl die Übersetzung als auch die Illustrationen: „Herr Delacroix […] ist ein großes Talent, das gerade am Faust die rechte Nahrung gefunden hat. […] Und wenn ich nun gestehen muß, daß Herr Delacroix meine eigene Vorstellung bei Szenen übertroffen hat, die ich selber gemacht habe, um wie viel mehr werden nicht die Leser alles lebendig und über ihre Imagination hinausgehend finden!“