Johann Wolfgang von Goethe: Gedichtbrief „Warum gabst du uns die tiefen Blicke […]“, 1776

  • Johann Wolfgang von Goethe: Warum gabst du uns die tiefen Blicke, 1776 (Vorderseite)
    Johann Wolfgang von Goethe: Warum gabst du uns die tiefen Blicke, 1776 (Vorderseite)
  • Johann Wolfgang von Goethe: Warum gabst du uns die tiefen Blicke, 1776 (Rückseite)
    Johann Wolfgang von Goethe: Warum gabst du uns die tiefen Blicke, 1776 (Rückseite)

Das Gedicht „Warum gabst du uns die Tiefen Blicke [...]“ sandte Goethe am 14. April 1776 an Charlotte von Stein. Es war Teil ihrer lebenslangen Korrespondenz. Seine poetische Liebeserklärung hat der Dichter selbst nie veröffentlicht.

AutorJohann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Gedichtbrief „Warum gabst du uns die tiefen Blicke […]“
[ GND ]
Entstehungszeit1776
ObjekttypAutograph
Material / TechnikHandschrift, Tinte auf Papier
Weitere Beteiligte
AdressatinCharlotte von Stein (1742–1827)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Umfang1 Blatt
Provenienz1896 durch Goethe-Gesellschaft und private Spender aus Familienbesitz für das Goethe- und Schiller-Archiv erworben
Haltende EinrichtungGoethe- und Schiller-Archiv
BestandGoethe, Johann Wolfgang / Ausgegangene Briefe
SignaturGSA 29/486,I; Bl. 14
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Archivdatenbank
Repertorium der Goethe-Briefe
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Unter Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) Briefen an Charlotte von Stein (1742-1827) sind etwa 40 Gedichte überliefert. Einige sind eng mit der Adressatin verbunden, darunter „Warum gabst du uns die Tiefen Blicke [...]“. Der Dichter schickte es am 14. April 1776 an die Weimarer Freundin, die er damals kaum ein halbes Jahr kannte. Der Text lässt sich ganz ohne biographischen Bezug als literarisches Kunstwerk verstehen. Zugleich erfüllte er die Funktion eines Briefes, dessen Aussage durch die lyrische Sprache besondere Intensität verliehen wurde.

Sprachlich-inhaltliche Parallelen belegen, wie fließend die Übergänge zwischen Dichtung und Briefen sind. „Ich kann mir die Bedeutsamkeit – die Macht die diese Frau über mich hat, anders nicht erklären, als durch die Seelenwanderung. – Ja, wir waren einst Mann und Weib“, schreibt Goethe in Anspielung auf Charlotte von Stein Mitte April 1776 an Christoph Martin Wieland (1733-1813). Den Gedichtbrief mit der intim-persönlichen und zugleich ins Allgemeine weisenden poetischen Liebeserklärung hat Goethe zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht. Er erschien zuerst 1848 in der frühesten Ausgabe seiner Briefe an Charlotte von Stein.

Die mehr als 1.770 Briefe Goethes an Charlotte von Stein aus den Jahren 1776 bis 1826 befinden sich nahezu vollständig im Goethe- und Schiller-Archiv. Sie wurden mit Hilfe der Goethe-Gesellschaft und privater Spenden aus dem Nachlass der Empfängerin erworben und 1896 dem Archiv geschenkt.

Weitere Bilder

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  • Schillers erster Brief an Goethe, 13. Juni 1794 (Seite 1)
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