Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Der vermutlich um 1515 in Bamberg entstandene Erdglobus misst 27 Zentimeter im Durchmesser. Er beeindruckt durch seinen Detailreichtum. Die Bezeichnung des südamerikanischen Kontinents als „America“ ist ein frühes Zeugnis dieser Namensverwendung.
Entwerfer | Johannes Schöner (1477–1547)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Erdglobus
[ GND ] |
Entstehungszeit | um 1515 |
Objekttyp | Globus |
Material / Technik | Eisen, Holz, aufgeklebtes Papier (Holzschnitte) |
Weitere Metadaten | |
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Durchmesser | 27 cm |
Provenienz | Ausleihe der Universitätsbibliothek Jena an Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach |
Haltende Einrichtung | Herzogin Anna Amalia Bibliothek |
Sammlung | Karten, Atlanten und Globen / Militärbibliothek |
Signatur | Kt 800 - 1 |
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Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Der imposante Globus wurde von Johannes Schöner (1477–1547) angefertigt, der in Bamberg als Mathematiker, Geograph, Kartograph und Astronom tätig war. Er fertigte seine Globen in serienorientierter Technik, um eine größere Anzahl kostengünstig produzieren zu können. So ist das Weimarer Exemplar mit zwölf handkolorierten Holzschnittsegmenten beklebt. Der Maßstab beträgt 1:47.200.000. Die Kugel selbst ruht in einem schlichten Holzgestell, gefasst in einem geschmiedeten Eisenring.
Auf der im Durchmesser 27 Zentimeter großen Erdkugel sind Details erkennbar, die man auf einem im frühen 16. Jahrhundert entstandenen Globus kaum vermuten würde, etwa die Skizze eines Elefanten an der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Auffällig ist aus heutiger Sicht auch die Gestaltung der Antarktis. Schöner stellte sie noch als einen sumpfigen Kontinent dar, von Südamerika getrennt durch eine schmale Meerenge zwischen Atlantik und Pazifik.
Der Erdglobus wurde üblicherweise zusammen mit seinem Gegenstück, dem Himmelsglobus, zum Verkauf angeboten. Ein solcher Himmelsglobus ist als Gegenstück des Exemplars von 1515 nicht bekannt. In der Herzogin Anna Amalia Bibliothek wird allerdings ein solches Globenpaar aus der Werkstatt Schöners aus dem Jahr 1533 aufbewahrt. In den 1820er Jahren holte Herzog Carl August (1757–1828) den Globus aus der Jenaer Bibliothek nach Weimar. Viele namhafte Gelehrte beschäftigten sich mit ihm, darunter auch Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Alexander von Humboldt (1769-1859).