Karl Friedrich Gottlieb Eck: Gesellenwanderbuch, 1839–1842

  • Karl Friedrich Gottlieb Eck: Gesellenwanderbuch, 1839–1842
    Karl Friedrich Gottlieb Eck: Gesellenwanderbuch, 1839–1842
  • Blatt 1: Vorschriften für die wandernden Handwerksgesellen
    Blatt 1: Vorschriften für die wandernden Handwerksgesellen
  • Blatt 4: Zeugniß der das Wanderbuch aushaendigenden Zunftobrigkeit
    Blatt 4: Zeugniß der das Wanderbuch aushaendigenden Zunftobrigkeit
  • Blatt 5: Reisevermerke
    Blatt 5: Reisevermerke

Im Gegensatz zu anderen Wanderbüchern zeichnet sich das Gesellenwanderbuch des Strumpfwirkers Karl Friedrich Gottlieb Eck nicht durch eine lange Reiseroute aus. Eine Illustration macht das um 1840 in Weimar ausgestellte Dokument zu etwas Besonderem.

BesitzerKarl Friedrich Gottlieb Eck (1821–)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Gesellenwanderbuch
Entstehungszeit1839-1842
ObjekttypDokument
Material / TechnikFormulardruck / Handschrift
Weitere Metadaten
FormatOktav (8°)
Umfang34 Blatt
Provenienz2015 im Antiquariat am Bachhaus (Eisenach) erworben
Haltende EinrichtungHerzogin Anna Amalia Bibliothek
SammlungGesellenwanderbücher
SignaturWdb 060
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Digitale Sammlungen der HAAB
Bibliothekskatalog
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Seit über zweihundert Jahren sind Wanderbücher die ständigen Begleiter der Handwerksgesellen auf der Walz. In ihrer Kernepoche, dem 19. Jahrhundert, wurden sie von der örtlichen Polizeibehörde ausgestellt.

Im Wanderbuch des Strumpfwirkers Karl Friedrich Gottlieb Eck befindet sich ein auffälliges Frontispiz, das eine Stadtansicht von Weimar mit dem Residenzschloss im Zentrum zeigt. Solche Frontispize wurden in Wanderbüchern eher selten verwendet, neben Weimar sind weitere Exemplare mit solchen Bebilderungen aus Gera und Hamburg bekannt. Die Stadtansichten erinnerten die Gesellen an ihre Heimat und waren auch ein Aushängeschild für die jeweilige Stadt. Die Herkunft der Weimarer Ansicht ist nicht eindeutig zu klären. Ein Vergleich mit Werken von Georg Melchior Kraus zeigt, dass sie von ihm oder aus seinem Umfeld stammen könnte.

Nach dem Frontispiz folgt das in allen Wanderbüchern vorhandene gedruckte Formular für die Personenbeschreibung des Wandergesellen. In Ermangelung einer Fotografie wurden hier bestimmte körperliche Merkmale handschriftlich eingetragen. Parallelen zum heutigen Personalausweis oder Reisepass, deren Funktion die Wanderbücher auch erfüllten, sind unverkennbar. So heißt es auf dem ersten Blatt sinngemäß, dass jeder Handwerksgeselle, der zur Arbeitssuche im Inland oder Ausland wandern will, verpflichtet sei, sein Wanderbuch mit sich zu führen. Eck besuchte Städte wie Naumburg, Penig und Zeulenroda. Seine letzte Station war ab November 1841 Apolda. Danach verliert sich seine Spur.

Weitere Bilder

Verwandte Werke

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  • Louis Held: Russischer Hochzeits-Reisewagen, nach 1922
  • Modell der Bastille am Weimarer Residenzschloss, vor 1850 (Westseite)

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.