Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Goethes Tod hinterließ in Weimar eine schmerzhafte Lücke. Auf die Klassik folgte die Phase ihrer Historisierung durch Denkmäler, Museen und Archive. Am Anfang dieser Entwicklung stehen die Dichterzimmer mit der von Schinkel entworfenen Goethegalerie.
| Künstler | Karl Friedrich Schinkel (1781–1841)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel | Entwurf für die Hauptwand der Goethegalerie im Residenzschloss |
| Standort | derzeit nicht ausgestellt |
| Entstehungszeit | 1836 |
| Objekttyp | Zeichnung |
| Material / Technik | Feder in Grau und Weiß, Aquarell über Graphit |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Kunsthistoriker | Ludwig Schorn (1793–1842)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 28,2 cm (KK 7362) |
| Breite | 51,0 cm (KK 7362) |
| Provenienz | alter Bestand |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Graphische Sammlungen |
| Inventar-Nr. | KK 7362; KK 7365 |
| Links zum Objekt |
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| Fotothek Online |
| Digitale Sammlungen der Museen (Hauptwand) |
| Digitale Sammlungen der Museen (Schmalseiten, Fensterwand) |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Die Dichterzimmer im Westflügel des Weimarer Residenzschlosses verdanken sich nicht zuletzt der Sammelleidenschaft des Erbgroßherzogs Carl Alexander. Zwei antike Sarkophagreliefs mit Motiven aus Euripides’ Tragödie „Iphigenie bei den Taurern“, die der junge Prinz 1835 aus Venedig mitbrachte, gaben den Anstoß für die Errichtung der Goethegalerie, der bald die Memorialräume für Schiller, Wieland und Herder folgten.
Die Idee für eine solche Einrichtung war im Umfeld von Carl Alexanders Mutter Maria Pawlowna entstanden. Seit Goethes Tod 1832 stellte sich in Weimar die Frage nach einer zeitgemäßen Memorialkultur: Wie sollte man das Andenken an die großen Dichter lebendig halten?
Der Berliner Architekt Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) entwarf die Goethegalerie, in enger Zusammenarbeit mit Ludwig Schorn (1793–1842), dem Nachfolger Johann Heinrich Meyers als Direktor der Weimarer Kunstanstalten. Die antiken Reliefs, die auf Goethes Drama „Iphigenie auf Tauris“ verweisen, wurden als Sopraporten verbaut. Das Bildprogramm sollte ursprünglich ganz auf Goethes Beschäftigung mit der Antike ausgerichtet sein. Doch statt der von Schinkel vorgesehenen Szenen aus der „Achilleis“ und dem Fragment „Prometheus“ wurden am Ende zwei monumentale Wandbilder zum „Faust“ realisiert.
Auch wenn Schinkel die Fertigstellung der gebauten „Verherrlichung Göthe’s“ nicht mehr erlebte, setzte er dem Dichter, mit dem er zu Lebzeiten einen regen Austausch pflegte, mit seinem Entwurf ein würdiges Denkmal.