Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Die Beschäftigung mit Elektrizität war im 18. Jahrhundert eine beliebte Mode der höheren Gesellschaft. Experimente mit diesem geheimnisvollen Phänomen, für das eine praktische Anwendung noch fehlte, versprachen Auskunft über das Walten der Natur.
| Sammler | Johann Wolfgang von Goethe (1794–1832)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel | Kugel-Elektrisiermaschine |
| Standort | Goethe-Nationalmuseum (Naturwissenschaftliches Kabinett) |
| Entstehungszeit | 1. Hälfte 18. Jh |
| Objekttyp | wissenschaftliches Instrument |
| Material / Technik | Holz, Messing, Glas |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 63,3 cm |
| Breite | 34,8 cm |
| Tiefe | 37,3 cm |
| Provenienz | 1885 durch testamentarische Verfügung Walther von Goethes dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach übereignet |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Goethes Naturwissenschaftliche Sammlung (Physik/Chemie/Meteorologie) |
| Inventar-Nr. | GNP 0008 |
| Links zum Objekt |
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| Goethe-Nationalmuseum |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Auch Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) hat sich lange mit Elektrizität beschäftigt. Um sich selbst einen Überblick über die neuesten Erkenntnisse in Physik und Chemie zu verschaffen, hielt er unter anderem 1805 und 1806 eine Vorlesungsreihe zum Thema. Die Zuhörerschaft bildeten die Damen des Weimarer Hofes. Dabei wurde ausgiebig experimentiert, auch mit Elektrizität, denn Goethe legte Wert darauf, die Phänomene anschaulich vor Augen führen zu können.
Aus Goethes Besitz sind drei Elektrisiermaschinen erhalten, zwei weitere aus dem herzoglichen Besitz. Die älteste dieser Gerätschaften ist eine Kugelelektrisiermaschine aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ihre spätbarocke Anmutung verrät, dass sie zu Goethes Experimentierzeiten bereits veraltet wirken musste. Wesentlich moderner waren Goethes Zylinder- und Scheibenelektrisiermaschinen. Der ältere Typ, der hier gezeigt wird, arbeitete mit einer Glaskugel, mit der vermutlich das Leuchten im Vakuum demonstriert werden konnte. Ein solcher Konstruktionstyp war Ausgangspunkt in der Entwicklung von Elektrisiermaschinen. Das Antriebsrad ist dabei im Holzkasten verborgen, in der vorgelagerten Schublade befinden sich Ersatzkugeln aus weißem Opalglas oder rot bemalt. Ob Goethe sie alle bei diesen Sitzungen zum Leuchten gebracht hat? Das ist eher unwahrscheinlich: eine von ihm geplante Nachtsitzung jedenfalls – hier hätte die Leuchtwirkung besonders zur Geltung kommen können – wurde von der Herzogin untersagt. Das gemischte Experimentieren im Dunkeln schien doch allzu unschicklich...