Lucas Cranach d. Ä.: Porträt Herzogin Sibylle von Sachsen, 1526

  • Lucas Cranach d. Ä.: Porträt Herzogin Sibylle von Sachsen, 1526
    Lucas Cranach d. Ä.: Porträt Herzogin Sibylle von Sachsen, 1526
  • Rückseite des Gemäldes
    Rückseite des Gemäldes

Eines der besten Porträts, die Lucas Cranach d. Ä. je gemalt hat: Dieses Prädikat trägt das Bildnis der Sibylle Herzogin von Sachsen, seit es vor über 150 Jahren in die Sammlung kam. Bis heute hat das Gemälde nichts von seinem Reiz verloren.

KünstlerLucas Cranach d. Ä. (1472–1553)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Porträt Herzogin Sibylle von Sachsen
[ GND ]
Standortderzeit nicht ausgestellt
Entstehungszeit1526
ObjekttypGemälde
Material / Technikölhaltige Farben auf Rotbuchenholztafel
Weitere Beteiligte
DargestellteHerzogin Sibylle von Sachsen (1512–1554)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe57 cm
Breite38,8 cm
Tiefe1,2 cm
Provenienz1852 Schenkung Maria Pawlownas von Sachsen-Weimar-Eisenach an das Großherzogliche Museum
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungGemäldesammlung
Inventar-Nr.G 12
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CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Das von Lucas Cranach d. Ä. (1472–1552) gemalte Porträt zeigt eine vierzehnjährige Braut. Es ist Sibylle von Kleve (1512–1554), die im Jahr 1526 den neun Jahre älteren Johann Friedrich (1503-1554), den späteren Kurfürsten von Sachsen, heiratete. Während manchen Gemälden Cranachs anzusehen ist, dass sie das Ergebnis einer schnellen Werkstattproduktion waren, ist dieses malerisch sehr sorgfältig gestaltet und lässt die höchste Qualitätsstufe Cranachs erkennen.

In Weiß wurde zu dieser Zeit nicht geheiratet; vielmehr trugen Braut und Bräutigam Kränze als Zeichen, dass ihre Ehe gedeihen und fruchtbar sein möge. Überaus edel ist Sibylles von Goldfäden und feinen Mustern durchwirkte Kleidung. Auf der Brust und am Hals trägt sie kostbaren Schmuck aus Gold und Perlen. Sinnlichkeit verströmt das lange, offene Haar, das golden schimmert. Es wurde so nur von Frauen vor der Ehe getragen. Sibylles Blick geht nach links zu ihrem Gemahl Johann Friedrich, den Cranach in einem Gegenstück porträtierte. Diese Bildsprache weist Sibylle ihren Platz und ihre zukünftige Rolle als demütige Ehefrau an der Seite des Kurfürsten zu.

Wie viele andere Gemälde Alter Meister gelangte das Sibylle-Porträt erst im 19. Jahrhundert nach Weimar. Christian Schuchardt, der nicht nur Johann Wolfgang von Goethes Kunstsammlung katalogisierte, sondern auch Cranach wissenschaftlich wiederentdeckte, zählte die beiden Ehebildnisse 1851 „zu den besten Portraits von Cranach’s Hand; besonders anmuthig ist der Kopf der Kurfürstin“.

Weitere Bilder

Verwandte Werke

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Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.