Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Für den amerikanischen Bauhaus-Meister Feininger war das Weimarer Land Inspirationsquelle und Sehnsuchtsort. Sein Lieblingsmotiv: die Kirche von Gelmeroda. Sie taucht immer wieder in seinen Bildern auf, auch nach Feiningers Rückkehr nach New York.
Künstler | Lyonel Feininger (1871–1956)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Gelmeroda XI
[ GND ] |
Standort | Bauhaus-Museum Weimar |
Entstehungszeit | 1928 |
Objekttyp | Gemälde |
Material / Technik | ölhaltige Farben auf Leinengewebe |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 100,0 cm |
Breite | 80,0 cm |
Tiefe | 2,5 cm |
Provenienz | 2005 im Auktionshaus Lempertz erworben |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Gemäldesammlung / Bauhaussammlung |
Inventar-Nr. | GE-2006/1 |
Links zum Objekt |
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Digitale Sammlungen der Museen |
Bauhaus-Museum Weimar |
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Im Frühjahr 1919 trat Lyonel Feininger (1871–1956) seinen Dienst am neu gegründeten Staatlichen Bauhaus in Weimar an. Schon seit 1906 war er regelmäßig von Berlin zum Arbeiten nach Weimar gekommen. In zahlreichen Briefen an seine Frau schwärmte er von der Kleinstadt und nannte sie „unser Weimarlein“. Im Weimarer Umland fertigte Feininger zahlreiche Naturstudien. Die genau beobachteten Objekte und Landschaften abstrahierte er in dynamischen Bildkompositionen.
Das hochformatige Gemälde „Gelmeroda XI“ weist eine spannungsgeladene, vertikale Ausrichtung auf. Der markante Turm der Dorfkirche entwächst einer kristallin anmutenden Dach- und Fassaden-Landschaft. Seine Spitze reicht weit in den Himmel, berührt fast den oberen Bildrand. Als kompositorisches Gegengewicht zur zentralen Turmnadel wählt Feininger eine hoch aufragende Tanne, die er in eine Flächenstruktur auflöst.
„Gelmeroda XI“ entstand 1928, als das Bauhaus Weimar längst verlassen hatte und Feininger in Dessau lebte. Die tiefe Verbundenheit des Künstlers zum Weimarer Land blieb bestehen, so dass er sich dessen Motiven noch nach seiner Rückkehr in die USA 1937 bis in die 1950er Jahre hinein widmete. Der Bilder-Zyklus zur Kirche von Gelmeroda umfasst insgesamt 13 Gemälde. Ursprünglich befand sich „Gelmeroda VIII“ in den Beständen der Weimarer Kunstsammlung, bis 1937 das Bild von den Nazis konfisziert wurde. Im Jahr 2007 konnte Gelmeroda XI durch großzügige staatliche und private Unterstützung für die Bauhaus-Sammlung erworben werden.