Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Der Lattenstuhl TI 1a gilt als Prototyp moderner Gestaltungsprinzipien. Die Konstruktion ist eine Vorstufe der weltberühmten Stahlrohrsessel von Breuer, die durch minimalistischen Materialeinsatz, optische Reduktion und optimalen Komfort bestechen.
| Entwerfer | Marcel Breuer (1902–1981)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel | Vorversion für den Lattenstuhl TI 1a |
| Standort | Bauhaus-Museum Weimar |
| Entstehungszeit | 1922/1924 |
| Objekttyp | Kunstgewerbe |
| Material / Technik | Kirschbaum; Wolle, Baumwolle, Jute, Metall (Polsternägel) |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Hersteller | Staatliches Bauhaus Weimar, Tischlerei
[ GND ] [ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 96,5 cm |
| Breite | 57,5 cm |
| Tiefe | 58,3 cm |
| Provenienz | 1925 von Walter Gropius den Kunstsammlungen zu Weimar übergeben |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Kunstgewerbesammlung, Bauhaussammlung |
| Inventar-Nr. | N 228/55 |
| Links zum Objekt |
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| Digitale Sammlungen der Museen |
| Bauhaus-Museum Weimar |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
1920 begann Marcel Breuer (1902–1981) eine Tischlerausbildung in der Möbelwerkstatt des Staatlichen Bauhaus Weimar. Dabei folgte er dem Anspruch, Möbel möglichst funktional und leicht zu gestalten. Ergonomie und Effektivität bestimmten seinen Werkprozess. Vor allem mit der Gestaltung von Sitzmöbeln setzte Breuer sich intensiv auseinander. So formulierte er 1926 die futuristische Vision des Sitzens auf elastischen Luftsäulen.
Ein erster Schritt zur Realisierung dieser Utopie war der Entwurf des sogenannten Lattenstuhls TI 1a für die Einrichtung des Musterhauses Am Horn, dem zentralen Projekt der ersten großen Bauhaus-Ausstellung von 1923. Angeregt durch den holländischen De Stijl-Künstler Gerrit Rietveld entwickelte Breuer seinen ikonischen Entwurf. Ganz auf die Funktion des Sitzens konzentriert, gestaltete er aus einfachen Holzlatten ein funktionales Möbel. Die Konstruktion wirkt durchlässig, sie füllt den Raum nicht aus, sondern nimmt sich in ihrem Volumen zurück. Durch den Verzicht auf schwere Materialien ist der Lattenstuhl leicht zu bewegen und entspricht flexiblen Einrichtungskonzepten der Moderne.
Der Stuhl wurde vom Bauhaus Dessau als Modell TI 1a in den „Katalog der Muster“ aufgenommen und in verschiedenen Materialvarianten hergestellt. Zwei der frühesten Exemplare übergab Walter Gropius 1925 mit anderen Entwürfen des Weimarer Bauhauses an die Kunstsammlungen zu Weimar. Sie gehören seitdem zur historischen Bauhaus-Sammlung – und zwar der ältesten der Welt.