Martin Gottlieb Klauer/Adam Friedrich Oeser: Modell des Leopold-Denkmals für den Schlosspark Tiefurt, 1786

  • Adam Friedrich Oeser/Martin Gottlieb Klauer: Modell des Leopold-Denkmals für den Schlosspark Tiefurt, 1786
    Adam Friedrich Oeser/Martin Gottlieb Klauer: Modell des Leopold-Denkmals für den Schlosspark Tiefurt, 1786
  • Rückseite des Modells
    Rückseite des Modells
  • Detail: Urne mit Efeu und Ouroboros
    Detail: Urne mit Efeu und Ouroboros
  • Detail: Inschrift „DEM / VEREWIGTEN / LEOPOLD / ANNA AMALIA“
    Detail: Inschrift „DEM / VEREWIGTEN / LEOPOLD / ANNA AMALIA“
  • Georg Melchior Kraus: Bey Tiefurth, 1787
    Georg Melchior Kraus: Bey Tiefurth, 1787
  • Leopold-Denkmal am Ufer der Ilm, 2007
    Leopold-Denkmal am Ufer der Ilm, 2007

An den Ilmufern im Schlosspark Tiefurt erinnert ein Denkmal an Prinz Leopold von Braunschweig-Wolfenbüttel, der bei einem Oderhochwasser 1785 tödlich verunglückte. Seine Schwester Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach stiftete das Denkmal.

KünstlerMartin Gottlieb Klauer (1742–1801)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Modell des Leopold-Denkmals für den Schlosspark Tiefurt
Entstehungszeit1786
ObjekttypModell
Material / TechnikGips, gefasst; Süßwasserkalk, Alabaster
Weitere Beteiligte
Künstler der VorlageAdam Friedrich Oeser (1717–1799)
[ GND ]   [ so:fie ]
AuftraggeberinHerzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739-1807)
[ GND ]   [ so:fie ]
DargestellterHerzog Leopold von Braunschweig-Lüneburg (1752-1785)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe41,0 cm
Breite27,0 cm
Tiefe27,0 cm
Provenienzalter Bestand
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungSkulpturensammlung
Inventar-Nr.KPl/01091
Links zum Objekt
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CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Beim Oderhochwasser 1785 ertrank Herzogin Anna Amalias (1739-1807) jüngster Bruder Leopold (1752–1785) während des Versuchs, den Fluss zu durchqueren. Über die Todesumstände entspann sich schnell die Legende vom Prinzen, der mithilfe seines Bootes Menschen aus den Fluten retteten wollte. Der Wahrheitsgehalt dieser Erzählung ist umstritten. Unumstritten ist aber die Trauer der Herzogin über den Verlust ihres Bruders. Ihr künstlerischen Berater Adam Friedrich Oeser (1717–1799) entwarf mit ihr ein Denkmal für Leopold, das in der Tiefurter Sommerresidenz errichtet werden sollte. Der Bildhauer Martin Gottlieb Klauer (1742–1801) fertigte hierzu ein Modell an.

Auf der golden umrandeten Grundplatte des Entwurfs  sind Kalktuffsteine aufgehäuft. Zwischen ihnen ist eine Tafel mit der Widmung „DEM / VEREWIGTEN / LEOPOLD / ANNA AMALIA“ eingefügt. Über dem schweren Geröllhaufenerhebt sich das eigentliche Denkmal mit einem im Grundriss quadratischen, profilierten Sockel, an dessen Fuß Helm und Schwert als Attribute des Geehrten niedergelegt sind. Die Stirnseite des Sockels ziert ein Relief mit dem Porträt Leopolds. Das Denkmal wird gekrönt von einer Urne, verziert mit Lorbeerblättern und umrankt von Efeu: Sinnbilder der Ruhms und der Unsterblichkeit. Eine sich selbst in den Schwanz beißende Schlange, das Symbol der Ewigkeit, umschließt den Hals der Urne.

Der wohlüberlegte, auf den Tod ihres Bruders verweisende Standort des Denkmals in Sichtbeziehung zur Ilm, schuf eine dramatische Erinnerungssituation nicht nur für die Herzogin. 

Weitere Bilder

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