Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Studienabrecher Max Beckmann reichte das Bild 1906 zur Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes ein, er erhielt den Villa-Romana-Preis. Das Bild wurde vom Großherzoglichen Museum angekauft. Es ist der Anfang einer großen Künstlerkarriere.
Künstler | Max Beckmann (1884–1950)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Jünglinge am Meer
[ GND ] |
Standort | Museum Neues Weimar |
Entstehungszeit | 1905 |
Objekttyp | Gemälde |
Material / Technik | ölhaltige Farben auf Leinengewebe |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 171,0 cm |
Breite | 259,0 cm |
Tiefe | 6,5 cm |
Provenienz | 1906 für das Großherzogliche Museum für Kunst und Kunstgwerbe erworben |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Gemäldesammlung |
Inventar-Nr. | G 543 |
Links zum Objekt |
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Digitale Sammlungen der Museen |
Museum Neues Weimar |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Das großformatige Gemälde zeigt eine Gruppe von jungen, nackten Männern am Strand vor einem stürmisch bewegten, grauen Meer. Es trägt die geheimnisvolle Widmung „HBS 1905“ („Herr Beckmann seiner Liebsten“), gerichtet an die Künstlerin Minna Tube. Sie zählte zu den ersten Studentinnen, die ab 1902 an der Weimarer Kunstschule studieren konnten. Hier lernte sie den Studenten Max Beckmann (1884–1950) kennen und lieben. Der Maler verließ ohne Abschluss die Akademie, kehrte aber wenige Jahre später erfolgreich zurück, als er 1906 für die Weimarer Jahresausstellung des Künstlerbundes das Bild „Jünglinge am Meer“ einreichte. Er gewann damit eines der ersten Villa-Romana-Stipendien.
Während eines Paris-Aufenthalts hatte Beckmann sich mit den Werken der Impressionisten und mit neuesten postimpressionistischen Tendenzen auseinandergesetzt. Zahlreiche Skizzen belegen, dass er damals bereits an einer großen Figurenkomposition arbeitete, die er nach seiner Rückkehr in Berlin 1905 vollendete.
Ursprünglich plante Beckmann ein thematisch aufeinander bezogenes Doppelbild mit einem Jünglings- und einem Mädchenreigen, führte jedoch nur das Jünglingsthema aus. Die klare Anordnung der sechs Aktfiguren in unterschiedlichen Haltungen auf einer schmalen, friesartigen Raumbühne im Vordergrund erinnert an klassizistische Strenge, mit der er die impressionistische Formauflösung überwindet.
Dieses Gemälde steht am Anfang von Beckmanns Künstlerkarriere, in der er einen eigenständigen Stil entwickelte.