Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene Modell des Gebäudeensembles der Bastille zeigt die ältesten sichtbaren Bauteile des Weimarer Residenzschlosses, die die Großbrände von 1618 und 1774 überdauert hatten.
| Titel | Modell der Bastille am Weimarer Residenzschloss |
| Standort | derzeit nicht ausgestellt |
| Entstehungszeit | vor 1850 |
| Objekttyp | Modell |
| Material / Technik | Kork, verschiedene Materialien |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 102,0 cm (mit Turm) |
| Breite | 151,0 cm |
| Tiefe | 112,0 cm |
| Provenienz | alter Bestand |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Kunstgewerbesammlung |
| Inventar-Nr. | N 3/82 |
| Links zum Objekt |
|---|
| Fotothek Online |
| Digitale Sammlungen der Museen |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Das zwischen 1800 und 1850 von unbekannter Hand angefertigte Modell der sogenannten Bastille gibt sowohl die historisch gesicherten Erkenntnisse als auch die von der Romantik geprägten Vorstellungen von diesem vielgliedrigen, zum Weimarer Residenzschloss gehörenden Gebäudekomplex wieder, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet waren.
Eine Zugbrücke über einen tiefen, von Mauern gefassten Graben ermöglichte den Zugang zum aufwendig gestalteten Portal des Torhauses. Der angeschnittene, auf Stützen stehende Durchgang in Fachwerkkonstruktion stellte eine direkte Verbindung zum benachbarten Roten Schloss her. Dominierend wirkt der Turm mit seinem spätmittelalterlichen Helm samt Nebentürmchen. In Übereinstimmung mit der Überlieferung, dass die Cranach-Werkstatt ein Christopherus-Bild am Turm angebracht hatte, wählte der Modellbauer einen Holzschnitt Cranachs als Vorlage für seine Darstellung am Hausmannsturm. Der Turm steht nicht frei, sondern ist fast gänzlich von Gebäuden umschlossen. Eine malerische Wirkung entfaltet das Gebäude mit dem zinnenbekrönten Stufengiebel, verstärkt durch den Treppenturm und den Erker.
Das Modell zeigt die Gebäude in einem gealterten Zustand, worauf die vielen Stellen mit deutlichen Putzschäden an den Fassaden hinweisen. Es wurde aus verschiedenen Materialien, darunter Holz und Kork, von einem bislang unbekannten Handwerker konstruiert. Auch der konkrete Anlass für die Anfertigung des Modells ist noch unbekannt.