Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Herder war der Philosoph und Theologe unter den Weimarer Freigeistern. Seine Beziehung zu den Weimarer Literaten und zum Hof war spannungsreich. Keiner der Weimarer Kulturschaffenden hat die Geisteswissenschaften nachhaltiger geprägt als Herder.
Künstler | Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Porträt Johann Gottfried Herder
[ GND ] |
Standort | derzeit nicht ausgestellt |
Entstehungszeit | 1796 |
Objekttyp | Gemälde |
Material / Technik | ölhaltige Farben auf Leinengewebe |
Weitere Beteiligte | |
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Dargestellter | Johann Gottfried Herder (1744–1803)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 47,5 cm |
Breite | 39,5 cm |
Provenienz | seit 2000 Dauerleihgabe aus Privatbesitz |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Gemäldesammlung |
Inventar-Nr. | DGe/00048 |
Links zum Objekt |
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Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Im Jahr 1776 gelang Johann Wolfgang Goethe und Christoph Martin Wieland in Weimar ein kluger Schachzug: Sie überzeugten Herzog Carl August, den Philosophen und Theologen Johann Gottfried Herder (1744–1803) nach Weimar zu holen. Er erhielt ein gut dotiertes Amt als höchster geistlicher Beamter des Herzogtum Goethe, Wieland und Carl August, die auf ihren jeweiligen Gebieten entschiedene Freigeister waren, musste daran gelegen sein, für diese Position eine liberale Persönlichkeit zu gewinnen.
Das Verhältnis Herders zu seinen Mitstreitern im intellektuellen Weimar blieb jedoch ambivalent; Freundschaft, Brüche und Wiederannäherungen wechselten einander ab. Trotz seiner Amtspflichten entwickelte Herder insbesondere ab Mitte der 1780er Jahre eine beispiellose Produktivität auf dem Gebiet der Philosophie: Mit den „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ entstand eine Schrift, die den Humanitätsgedanken der Klassik in Bezug auf Sprache, Kunst, Wissenschaft und Religion wesentlich befördert hat.
Johann Friedrich August Tischbein (1750-1812) fertigte das Porträt Herders während eines Aufenthalts am Weimarer Hof Mitte der 1790er Jahre. Auf illustrierende Requisiten, die den Porträtierten als Theologen oder Philosophen erkennen lassen, wird verzichtet. Herder tritt seinem Betrachter mit offenem Blick schlicht als Mensch gegenüber.
Tischbein entstammte einer bekannten Malerfamilie, ab 1800 leitete er die Leipziger Kunstakademie. Sein Cousin Johann Heinrich Wilhelm Tischbein malte ebenfalls für den Weimarer Hof.