Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Mit der Zeit gehen: Herzog Carl August machte Weimar zu einem kulturellen Zentrum. 1795 ließ er sich von Johann Friedrich August Tischbein als empfindsam-aufgeklärten Herrscher porträtieren – in bewusster Abkehr von traditionellen Herrscherporträts.
Künstler | Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Porträt Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach
[ GND ] |
Standort | derzeit nicht ausgestellt |
Entstehungszeit | 1795 |
Objekttyp | Gemälde |
Material / Technik | ölhaltige Farben auf Leinengewebe |
Weitere Beteiligte | |
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Dargestellter | Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
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Höhe | 155,0 cm |
Breite | 114,0 cm |
Provenienz | 1795 von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach in Auftrag gegeben |
Haltende Einrichtung | Museen |
Sammlung | Gemäldesammlung |
Inventar-Nr. | G 1202 |
Links zum Objekt |
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Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812), der sogenannte „Leipziger“ Tischbein, weil dort als Leiter der Kunstakademie tätig, zählt zu den großen Porträtmalern der Goethezeit. Auf Vermittlung des Prinzen August von Gotha-Sachsen-Altenburg erhielt er im Herbst 1795 den Auftrag für ein Doppelbildnis des Weimarer Herzogpaares. Bereits Ende November waren beide Gemälde fertiggestellt. Mit ihrer weich verschmelzenden Malweise zeugen sie von der Auseinandersetzung des weitgereisten Malers mit der zeitgenössischen Kunst Englands und Frankreichs.
Während sich das Porträt der Herzogin Luise an tradierten Vorbildern orientiert, folgt die Darstellung des Herzogs Carls August (1757–1828) dem modernen Typus des englischen Landschaftsporträts. In entspannter Haltung mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt der 38-jährige Fürst auf einem Felsvorsprung inmitten einer bergigen Landschaft mit der Wartburg im Hintergrund, den Blick auf den Betrachter gerichtet. Die rechte Hand hält locker eine Reitgerte, während der linke Unterarm auf dem neben ihm liegenden Hund ruht.
Bekleidet ist der Regent mit der zeitgenössischen, vor allem in bürgerlichen Kreisen populären „Werther-Tracht“, einem blauen Rock über gelber Weste und Hose sowie Stulpenstiefeln. Einzig der auf seiner linken Brust prangende preußische Schwarze Adlerorden weist ihn als Mitglied des Hochadels aus. Mit diesem „Look“ inszenierte sich Carl August als modernen, sowohl den Idealen der Aufklärung als auch der Tradition seines Herrscherhauses verpflichteten Fürsten.