Johann Georg Ziesenis: Porträt Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach, um 1769

  • Johann Georg Ziesenis: Porträt Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach, um 1769
    Johann Georg Ziesenis: Porträt Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach, um 1769
  • Detail: Mops und aufgeschlagenes Buch
    Detail: Mops und aufgeschlagenes Buch

Ziesenis porträtierte die als Wegbereiterin der Weimarer Klassik geltende Herzogin Anna Amalia in ihrem 30. Lebensjahr. Er schuf kein klischeehaftes weibliches Standesporträt, sondern zeigt eine selbstbewusste, musisch interessierte junge Regentin.

Künstler Johann Georg Ziesenis (1716–1776)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Porträt Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach
[ GND ]
StandortWittumspalais (Roter Salon)
Entstehungszeitum 1769
ObjekttypGemälde
Material / Technikölhaltige Farben auf Leinengewebe
Weitere Beteiligte
DargestellteHerzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739-1807)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Höhe143,0 cm
Breite104,0 cm
Provenienzalter Bestand
Haltende EinrichtungMuseen
SammlungGemäldesammlung
Inventar-Nr.KGe/00301
Links zum Objekt
Fotothek Online
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Wittums­palais
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Vermutlich waren es verwandtschaftliche Beziehungen (Anna Amalia war eine Prinzessin aus dem Haus Braunschweig-Wolfenbüttel), die den in Hannover und Braunschweig angestellten Hofmaler Johann Georg Ziesenis (1716–1776) nach Weimar führten.

1769 stand Herzogin Anna Amalia (1739–1807) bereits zehn Jahre an der Spitze des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Ihr Gemahl Ernst August Constantin war nach nur zweijähriger Ehe am 28. Mai 1758 verstorben. Für die beiden gemeinsamen Söhne – Carl August und Friedrich Ferdinand Constantin – übte die junge Witwe seit 1759 die vormundschaftliche Regentschaft im Herzogtum aus. Als sie im August 1772 Christoph Martin Wieland zum Erzieher der Prinzen berief, leitete sie damit die Entwicklung Weimars zu einem geistig-kulturellen Zentrum ein.

Ziesenis’ Gemälde zeigt die Herzogin in aufrechter und zugleich entspannter Haltung neben einem Cembalo mit aufgeschlagenen Notenblättern im Sessel sitzend. Bekleidet ist sie mit einem weißen, mit aufwendigen Spitzen verzierten Kleid und einer modischen schwarzen Spitzenmantille (Schleiertuch). An den Handgelenken und in der Hochsteckfrisur trägt sie Perlenschmuck. Vor ihr sitzt ein Schoßhündchen. In der linken Hand hält sie ein aufgeschlagenes Buch. Die üblichen Standesinsignien wie Wappenkartusche, Säulenfragment und Vorhangdraperie hat der Maler optisch stark zurückgenommen. In einer zweiten Version des Porträts wurde gänzlich auf sie verzichtet. Dafür verlieh Ziesenis der Präsenz der jungen Regentin und ihrer Musikliebhaberei noch stärkeres Gewicht.

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