Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Im Jahr 1760 entwarfen verschiedene Baumeister Pläne für die Einrichtung einer Bibliothek im „Grünen Schloss“. Noch heute ist der eindrucksvolle Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eine der größten Attraktionen der Stadt Weimar.
Architekt | August Friedrich Straßburger (um 1721–1765)
[ GND ] [ so:fie ] |
Titel |
Entwurf für den Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
[ GND ] |
Entstehungszeit | 1760 |
Objekttyp | Kunstblatt |
Material / Technik | Architekturzeichnung, koloriert |
Weitere Beteiligte | |
---|---|
Auftraggeberin | Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739-1807)
[ GND ] [ so:fie ] |
Weitere Metadaten | |
---|---|
Höhe | 35 cm |
Breite | 30 cm |
Provenienz | alter Bestand |
Haltende Einrichtung | Herzogin Anna Amalia Bibliothek |
Signatur | 19 D 5085 (7) |
Links zum Objekt |
---|
Fotothek Online |
Digitale Sammlungen der HAAB |
Bibliothekskatalog |
Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Der Entwurf für den Umbau des nahe der Weimarer Residenz gelegenen Grünen Schlosses zu einer Bibliothek könnte man als Zufallsprodukt bezeichnen. 1760 erstellte der Baukonduktor Christian Heinrich Bähr (1730–1802) Pläne zur Herrichtung des Gebäudes, um die Bibliotheksbestände aus dem Residenzschloss aufzunehmen. Kurz vor Beginn der Arbeiten entschied man sich jedoch, die Bauaufgabe weiter zu fassen und das Gebäude grundsätzlich umzugestalten.
Dafür lieferte der Dresdner Landbaumeister Johann Georg Schmidt (1707–1774) Entwürfe, ohne jedoch die Kosten genau zu beziffern. Mit der Kostenermittlung wurde der Eisenacher Landbaumeister August Friedrich Straßburger (um 1721–1765) beauftragt, der damals zufällig in Weimar weilte. Seine Kalkulation brachte Schmidts technologisch aufwendiges und räumlich nicht optimales Konzept zu Fall.
Straßburger hatte mit der Kalkulation zugleich einen eigenen Entwurf für die Gestaltung des zentralen Bibliothekssaales eingereicht. Die Kosten für sein Projekt waren viel niedriger; durch günstigere Lastverteilung ergaben sich zudem funktionale Vorteile für die Aufstellung der wachsenden Büchersammlung im Dachgeschoss. Die großzügige Raumwirkung vor allem im zweiten Obergeschoss wurde durch die Stützen jedoch gemindert. Das erhaltene Entwurfsblatt Straßburgers zeigt oben die neue Westfassade, unten den Grundriss des ersten Obergeschosses. Zur Umsetzung (1761–1766) kam letztlich eine Synthese aus Straßburgers und Schmidts Entwürfen.