Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Rebecca Horns wirkmächtige Installation „Konzert für Buchenwald“ eröffnet einen Raum der Erinnerung an den Holocaust, in dem die ambivalente Geschichte der Stadt Weimar unmittelbar erfahrbar wird.
| Künstlerin | Rebecca Horn (1944–)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel |
Konzert für Buchenwald
[ GND ] |
| Standort | E-Werk / Historisches Strassenbahndepot |
| Entstehungszeit | 1999 |
| Objekttyp | Installation |
| Material / Technik | Gitarren, Geigen, Mandolinen, Lore auf Schienen, Asche hinter Glaswänden |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Provenienz | 2002 mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes, des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der Landesbank Hessen-Thüringen, der SV Sparkassen-Versicherung und der Sparkasse Mittelthüringen erworben |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Neue Medien / Kunst nach 1945 |
| Inventar-Nr. | NM-2021/1 |
| Links zum Objekt |
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| Rebecca-Horn-Installation |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar / © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 |
Anlässlich des europäischen Kulturstadtjahres 1999 schuf die Künstlerin Rebecca Horn (geb. 1944) die Rauminstallation „Konzert für Buchenwald“ im ehemaligen Straßenbahndepot und historischen Elektrizitätswerk Weimar. Sie ist Teil eines Doppelprojekts zweier aufeinander bezogener Installationen Die zweite Installation, „Die Stämme der Bienen unterwandern die Maulwurfsarbeit der Zeit“ im Schloss Ettersburg, wurde 1999 jedoch wieder abgebaut.
Rebecca Horn konzipierte das „Konzert für Buchenwald“ speziell für den etwa 150 qm großen, fensterlosen Raum. ,,Vergessene“ Räume wiederzufinden und zum Leben zu erwecken, ist ein Leitmotiv in ihrem Werk. An den Längsseiten des Raumes erstrecken sich zwei Glaswände, hinter die Asche gepresst wurde. Auf dem Boden vor der linken Glaswand verläuft ein Schienenstrang, der von stark beschädigten Saiteninstrumenten und Lederkoffern bedeckt ist. Eine leere Lore aus Buchenwald fährt zwischen den Instrumenten und der schwarzen Wand hin und her. Die Lore stößt an die Wand, löst einen laut knallenden Blitz aus, fährt dann an ihren Ursprungsort zurück, hält kurz inne, um sich erneut in Bewegung zu setzen: eine ständige Wiederholung.
Subtil und eindringlich wird das Publikum mit der Geschichte Weimars konfrontiert, deren viel diskutierte Ambivalenz sich in einem wirkmächtigen Raumbild verdichtet. Die international beachtete Rauminstallation gilt als einer der bedeutendsten Beiträge der zeitgenössischen Kunst in Deutschland zum Thema des Holocaust.