Thomas Mann: Manuskript der „Frankfurter Ansprache im Goethe-Jahr“, 1949

  • Thomas Mann: Manuskript der „Frankfurter Ansprache im Goethe-Jahr“, 1949
    Thomas Mann: Manuskript der „Frankfurter Ansprache im Goethe-Jahr“, 1949
  • Widmung an Georges Motschan
    Widmung an Georges Motschan
  • Ansprache im Goethe-Jahr (S. 1)
    Ansprache im Goethe-Jahr (S. 1)

Thomas Mann schenkte das Manuskript seiner bei den Goethe-Feiern in Frankfurt am Main und Weimar gehaltenen Rede seinem Chauffeur Georges Motschan. 1972 übergab dieser die wertvolle Handschrift dem Goethe- und Schiller-Archiv zur Aufbewahrung.

AutorThomas Mann (1875–1955)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Manuskript der „Frankfurter Ansprache im Goethe-Jahr“
[ GND ]
Entstehungszeit1949
ObjekttypHandschrift
Material / TechnikHandschrift, Tinte auf Papier, in Leder gebunden
Weitere Beteiligte
WidmungsempfängerGeorges Motschan (1920–1989)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Umfang49 Blatt
Provenienz1972 von Georges Motschan erworben
Haltende EinrichtungGoethe- und Schiller-Archiv
BestandAutographensammlung
SignaturGSA 96/3899
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Archivdatenbank
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Anlässlich der Feierlichkeiten zu Goethes 200. Geburtstag im Jahr 1949 hielt Thomas Mann (1875–1955) in Frankfurt am Main und in Weimar eine Festrede, in Thüringens damaliger Landeshauptstadt ergänzt um eine vorangestellte Erklärung, in der er seinen durchaus umstrittenen Besuch in der Sowjetischen Zone begründete. In der Ansprache selbst betonte Mann: „Mein Besuch gilt Deutschland selbst, Deutschland als Ganzem, und keinem Besatzungsgebiet.“

Dem Besuch vorangegangen waren mit schweren Vorwürfen verbundene, tumultartige Diskussionen in Weimars Stadtverordnetenversammlung. Mann, der nach 16 Jahren Exil zum ersten Mal wieder deutschen Boden betreten sollte, sei „unduldsam gegenüber Deutschland“, sein „Humanismus“ stünde „nur auf dem Papier“; sogar von einem „Knecht der Wallstreet“ war die Rede. Erst nach einer Intervention Johannes R. Bechers, dem damaligen Vorsitzenden des Deutschen Goethe-Ausschusses, beschloss man, den Nobelpreisträger nicht nur nach Weimar einzuladen, sondern ihm auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt anzutragen und ihm den eigens zu diesem Anlass geschaffenen Goethe-Nationalpreis zu verleihen.

Das 23 beschriebene Seiten umfassende Manuskript seiner Rede, in Leder gebunden und mit goldgeprägtem Titel, schenkte Thomas Mann seinem „gentleman-driver“ Georges Motschan (1920–1989), einem russlandstämmigen Schweizer, den Katia und Thomas Mann 1937 in Küsnacht kennengelernt hatten und der ihnen mit seinem Buick als Chauffeur und „Reisemarschall“ bei der Deutschlandreise 1949 zu Diensten war.

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