Weimarer Hoftheater: Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812

  • Weimarer Hoftheater: Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812
    Weimarer Hoftheater: Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812
  • Blatt 37v-38r: nachträglich eingefügte Seite (rechts) mit Goethes Ergänzung
    Blatt 37v-38r: nachträglich eingefügte Seite (rechts) mit Goethes Ergänzung
  • Blatt 49v-50r: überklebte Textstelle (links oben) mit Goethes Ergänzung
    Blatt 49v-50r: überklebte Textstelle (links oben) mit Goethes Ergänzung
  • Eigenhändige Ergänzung Goethes für das Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812
    Eigenhändige Ergänzung Goethes für das Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812
  • Eigenhändige Ergänzung Goethes für das Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812
    Eigenhändige Ergänzung Goethes für das Regiebuch zu Calderóns „Das Leben ist ein Traum“, 1812

Dieses handschriftliche Regiebuch enthält die Übersetzung eines Dramas von weltliterarischem Rang. Die Weimarer Erstaufführung von Calderóns „La vida es sueño“ fand am 30. März 1812 unter Goethes Leitung am Hoftheater statt.

AutorPedro Calderón de la Barca (1600–1681)
[ GND ]   [ so:fie ]
Titel Regiebuch zu Calderóns „La vida es sueño“
[ GND ]
Entstehungszeit1812
ObjekttypHandschrift
Material / TechnikTinte, Bleistift und Rötel auf Büttenpapier im Pappeinband
Weitere Beteiligte
ÜbersetzerFriedrich Hildebrand von Einsiedel (1750–1828)
[ GND ]   [ so:fie ]
ÜbersetzerFriedrich Wilhelm Riemer (1774–1845)
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TheaterdirektorJohann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
[ GND ]   [ so:fie ]
Weitere Metadaten
Provenienz1964 aus der Sammlung der Textbücher des Weimarer Hoftheaters dem Goethe- und Schiller-Archiv zur Aufbewahrung übergeben
Haltende EinrichtungGoethe- und Schiller-Archiv
BestandWeimar / Theaterbestand
SignaturGSA 97/11a; GSA 25/W 747
Links zum Objekt
Archivdatenbank (Regiebuch)
Archivdatenbank (Goethes Ergänzungen)
CopyrightKlassik Stiftung Weimar

Mit großem Erfolg führte Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) als Intendant des Weimarer Hoftheaters am 30. März 1812 das berühmteste Drama der spanischen Literatur auf: „La vida es sueño – Das Leben (ist) ein Traum“ von Pedro Calderón de la Barca (1600–1681). Insgesamt zwölf Vorstellungen bis 1817 und zwei weiteren im Jahr 1832 lag dieses handschriftliche Regiebuch zugrunde, das nicht nur den eigens für die Weimarer Bühne übersetzten und nie gedruckten Text enthält, sondern mit zahlreichen Korrekturen und Eintragungen, Regieanweisungen, Musikeinlagen und Kürzungen tiefe Einblicke in die Aufführungspraxis am Hoftheater gewährt.

Das Regiebuch ist das Ergebnis eines komplexen Übersetzungs- und Bearbeitungsprozesses: Der literarisch interessierte Kammerherr Friedrich Hildebrand von Einsiedel (1750–1828) legte Goethe im Herbst 1811 eine erste deutschsprachige Fassung in drei Akten vor. Diese wurde von Friedrich Wilhelm Riemer (1774–1845), Goethes engem Mitarbeiter, überarbeitet und in fünf Akte gefasst, um den deutschen Theaterkonventionen zu entsprechen. Anschließend wurde das vorliegende Regiebuch von einem Schreiber ausgefertigt.

Goethe, der seinen Schauspielern Calderóns Monologe als Deklamationsübungen empfahl, verfasste während der Proben selbst zwei Partien mit insgesamt zwölf neuen Versen. Riemer schrieb diese Partien ab und nahm sie in das Regiebuch auf, indem er nachträglich ein Blatt einfügte und an anderer Stelle eine Passage mit einem Streifen überklebte.

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Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.