Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Versuch und Irrtum: In der Metallwerkstatt des Weimarer Bauhauses entstand nach dem „Baukastenprinzip“ der geniale Entwurf einer Design-Ikone aus Glas und Metall: die von Wilhelm Wagenfeld und Carl Jacob Juncker entworfene Tischleuchte.
| Entwerfer | Carl Jacob Jucker (1902–1997)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel | Tischleuchte MT 9/ME 1 |
| Standort | Bauhaus-Museum Weimar |
| Entstehungszeit | 1924 |
| Objekttyp | Kunstgewerbe |
| Material / Technik | Glasschirm: mundgeblasen, geschnitten; Platte: geschnitten, poliert; Metallteile: vernickelt |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Entwerfer | Wilhelm Wagenfeld (1900–1990)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Hersteller | Staatliches Bauhaus Weimar, Metallwerkstatt
[ GND ] [ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Höhe | 38,5 cm |
| Durchmesser | 18,5 cm |
| Provenienz | 1925 von Walter Gropius den Kunstsammlungen zu Weimar übergeben |
| Haltende Einrichtung | Museen |
| Sammlung | Kunstgewerbesammlung / Bauhaussammlung |
| Inventar-Nr. | N 196/55 |
| Links zum Objekt |
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| Digitale Sammlungen der Museen |
| Bauhaus-Museum Weimar |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 |
In Vorbereitung der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 entstanden in der Metallwerkstatt des Weimarer Bauhauses unter der Leitung von László Moholy-Nagy verschiedene Leuchtenentwürfe für das Musterhaus Am Horn. Carl Jacob Jucker (1902–1997) entwickelte eine Tischleuchte mit gläsernem Fuß und Schaft. Die Gestaltung des Lampenschirms blieb jedoch ungelöst, als Jucker im September 1923 das Bauhaus verließ. Wilhelm Wagenfeld (1900–1990), der seit Oktober 1923 am Bauhaus studierte, überarbeitete Juckers Entwurf 1924 und versah die Leuchte mit einem Metallfuß, einem vernickeltem Schaft und einer Milchglasglocke. Eine der ersten Leuchten dieser Art erhielt Walter Gropius 1924 als Geburtstagsgeschenk.
Angeregt durch Moholy-Nagy wurde die Arbeit an der Leuchte fortgesetzt und im Baukastenprinzip aus beiden Versionen ein weiterer Entwurf kreiert, bestehend aus einem Fuß und Schaft aus Glas sowie einem Schirm aus Milchglas. Dessen Maße wurden nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum entwickelt, da die Glasschirme durch den Hitzestau der Leuchtmittel immer wieder platzten.
Trotz ihres innovativen Designs blieb die Leuchte wegen ihrer aufwendigen Konstruktion für die industrielle Produktion uninteressant. Das Bauhaus Dessau nahm sie in seinen „Katalog der Muster“ auf und produzierte sie kurzzeitig in der eigenen Werkstatt. Als leuchtende Skulptur und mit einem sanften, weißen Licht ist die Bauhaus-Leuchte bis heute eine Design-Ikone. In der Metall- und in der Glasversion gehört sie seit 1925 zur historischen Bauhaus-Sammlung in Weimar.