Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Das Notenblatt von der Hand Mozarts zählte Goethe zu den besonderen Schätzen seiner Autographensammlung. Im Juni 1812 hatte er es in einer Sendung von zwanzig kostbaren Handschriften von Eleonore Flies aus Wien erhalten.
| Komponist | Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Titel |
Fragment c-Moll für Klavier und Violine (KV 396/385f)
[ GND ] |
| Entstehungszeit | 1782 |
| Objekttyp | Autograph |
| Material / Technik | Tinte auf Papier |
| Weitere Beteiligte | |
|---|---|
| Sammler | Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Briefpartnerin Goethes | Eleonore Flies (1752-1812)
[ GND ] [ so:fie ] |
| Weitere Metadaten | |
|---|---|
| Provenienz | 1812 Geschenksendung Eleonore Flies an Goethe für dessen Autographensammlung |
| Haltende Einrichtung | Goethe- und Schiller-Archiv |
| Bestand | Goethe, Johann Wolfgang / Autographensammlung |
| Signatur | GSA 33/493,1 |
| Links zum Objekt |
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| Archivdatenbank |
| Copyright | Klassik Stiftung Weimar |
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) gehörte zu den großen Bewunderern Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1791). Noch in seinen letzten Lebensjahren rühmte er das Werk des Wiener Meisters gegenüber Johann Peter Eckermann als „etwas Unerreichbares in der Musik“. In seiner „Sammlung von Handschriften vorzüglicher Personen“ haben sich zwei Mozart-Briefe und ein eigenhändiges Notenmanuskript erhalten.
Das zweiseitig beschriebene Blatt hatte die Salonière Eleonore Flies (1752–1812) für Goethe in Wien aufgespürt. Der Dichter zählte es neben dem Beethoven’schen Manuskript „Wonne der Wehmut“ zu den besonderen Schätzen seiner Sammlung. Im November 1821 soll der zwölfjährige Felix Mendelssohn Bartholdy, als er mit Carl Friedrich Zelter zu Besuch in Weimar weilte, beide Notenmanuskripte auf Goethes Streicher-Flügel mühelos vom Blatt gespielt haben.
Das undatierte Fragment ist vermutlich in Mozarts Hochzeitsjahr 1782 entstanden. Nach dem Tod des Komponisten bearbeitete es Maximilian Stadler als Solostück – wohl aufgrund der Dominanz des Klaviers, denn erst in den letzten fünf Takten setzt die Violinstimme ein. Der Erstdruck erschien 1802 unter dem Titel „Fantaisie pour le Clavecin ou Pianoforte, dediée à Mad. Constanze Mozart“ bei Johann Cappi in Wien. Diese als „Klavierfantasie c-Moll“ bekannt gewordene Bearbeitung erschien später auch als Arrangement für Violine und Klavier. Erst 2014 wurde das Fragment in der von Mozart vorgesehenen Besetzung durch Robert D. Levin ergänzt und als „Fantasie für Violine und Klavier“ publiziert.